Babys Kritik

BABYS“ von Thomas Balmés (B+R; 78 Minuten; Start D: 19.08.2010); Mensch, da kann man doch nicht stillhalten. Eine schöne Idee, eine exzellente Ausführung. Über „das Normalste“ unserer Welt. Der 1969 in Paris geborene Filmemacher begleitete, beobachtete mit seinem Team 4 Kinder von 4 Kontinenten. Von der Geburt bis zu ihrem 1. Geburtstag: PONIJAO aus Opuwo/Namibia; MARI aus Tokio/Japan; BAYAR aus Bayandchandmani/Mongolei und HATTIE aus San Francisco/USA. Zwei leben, wachsen also fernab der Zivilisation auf, zwei dort „mittendrin“. Unterschiedlicher geht es gar nicht. Dort Sand-Spiele, hier behütetes Dauerbetütteln. Zwischen Land-, Natur- und Großstadtleben. Doch so verschieden auch ihre Herkunft ist, allesamt sind die Kleinen auf der ersten Suche nach Orientierung, auf Entdeckung, nach Geschmack und Richtung. Egal, ob sie glucksen, schreien, weinen, lachen, krabbeln, schauen, „probieren“, am Anfang klingt es überall auf der Welt gleich. Ein Mensch wächst heran.

Ein ganz universelles, im Grunde simples Thema als faszinierender, ruhiger Hinblick auf den Kosmos dieser kleinen tollen Gören. Ihnen gehört die „Bühne“: In zeitlicher Abfolge dokumentiert „Babys“ die Entwicklung der Kinder und macht in authentischen Bildern deutlich, dass es – zunächst – überhaupt keine Rolle spielt, wo sie etwas tun, erleben, entdecken, berühren. Wo sie Vertrauen finden, Berührungen aufnehmen, Ängste erleben, Liebe spüren. Die Magie der ersten Tage, Wochen, Monate im Leben eines Menschen. Mit unterschiedlichem Verwöhn-„Aroma“. Auf dem Weg zum kleinen Individuum. Einfühlsam, angenehm neugierig, unaufdringlich, „komisch“, rührend, berührend. Nachdenklich. Von wegen der SEHR unterschiedlichen „Reiz-Ansprache“ ihrer Umgebungen.

Ein zärtlicher Abenteuerfilm. Ohne Kommentar. In dem weder Eltern noch „Politik“ eine wesentliche Rolle spielen. Volle Kraft und ganzes Augenmerk auf sie – diese wunderbaren Geschöpfe unserer Erde. Was für ein respektvolles wunderbares Fühl-Vergnügen! (= 4 PÖNIs).

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