PÖNIs: (3/5)
„A Haunting in Venice“, der neueste Fall für den legendären Meisterdetektiv HERCULE POIROT, ist im düster-unheimlichen Venedig der Nachkriegszeit am Abend vor Allerheiligen angesiedelt. Poirot (KENNETH BRANAGH), inzwischen im Ruhestand, lebt in der selbstgewählten glamourösesten Stadt der Welt. Heißt es. An besagtem Abend nimmt er nur widerwillig teil an einer Séance in einem verfallenen Palazzo, in dem es angeblich spukt. Als einer der Gäste ermordet wird, gerät der Detektiv in eine sich abgründig präsentierende Region voller Schatten und Geheimnisse… , wo die Grenzen zwischen Realität und Geisterwelt immer mehr verschwimmen.
Die Überraschung – dieser Christie-Poirot-Streich ist vorrangig auf Mystery-Spannung geeicht, ist mit (zu) vielen Erläuterungsworten (Geschwätz) besetzt; wurde mit reichlich Spuk-Atmosphäre verköstigt und weniger mit raffinierten Wendungen ausgestattet wie sonst. Während die bombastische Architektur mal mit riesigen Kronleuchtern und Standuhren pompös glänzt, um dann – nebenan, inmitten von Metall-Kälte und Rost – ausgiebig zu bibbern. Der kriminalistische Unterhaltungsgewinn ist bei diesem Agatha-Stoff nur begrenzt; nur gegen Ende wird gehörig auf die lösende Spannungstube gedrückt (= 3 PÖNIs).