FALLENDE BLÄTTER

PÖNIs: (5/5)

IHN ZU MÖGEN funktioniert. Weiterhin. WUNDERBAR. Titel = „FALLENDE BLÄTTER“ von AKI KAURISMÄKI (B + Co-Produzent + R; Finnland/D 2022; K: Timo Salminen; M: Pop-Duo MAUSTETYTÖT; 81 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.09.2023). Was erwartet uns.

A): Ein Meisterwerk von AKI KAURISMÄKI.

Mit – von mir – alphabetisch durcheinander gewirbelten Gedanken. Zeichen. Tiefen Gedanken.     B: AKI. KAURISMÄKI. Geboren am 4.4.1957.  An was für Filme von IHM erinnern wir uns sofort? An viele. Wie zum Beispiel „SCHATTEN IM PARADIES“ (s. Kino-KRITIK /1988 /4 PÖNIs); es ist der erste Teil von Kaurismäkis sogenannter PROLETARISCHER TRILOGIE, zu denen auch „ARIEL“ (1988 /4 PÖNIs) und „DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK (s. Kino-KRITIK /1990 /5 PÖNIs) dann zählen.     C) Wir beobachten  – an den Wänden hängen finnische Filmplakate von internationalen Filmen. Die Filmemacher dazu lauten u. a. ROBERT BRESSON; CHARLES CHAPLIN; OZU YASUJIRO und JEAN-LUC GODARD.     D) Beim ersten gemeinsamen Kinogang sehen sich Ansa (ALMA PÖYSTI) und Holappa (JUSSI VATANEN) den Zombie-Klassiker „DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN“ von George A. Romero (1967 /deutscher Kino-Start: 18.3.1971) an.     E) Apropos  – Nach diesem Kinobesuch gibt Ansa dem Holappa per Zettel ihre private Telefonnummer. Der Zettel geht verloren. Beim    F) Davor: Triste Stimmung. Zwei einsame Seelen. Ansa jobbt in einem Supermarkt in Helsinki. Sie leert Regale. Fegt den Boden. Steckt ein abgelaufenes Sandwich in die Handtasche. Dafür wird sie sofort gefeuert. Von einem offensichtlich widerlich-autoritären Chef. SIE BLEIBT = benimmt SICH ZIVIL: Pariert prächtig. Nach dem Motto: Alle Achtung. Zuhause läuft ständig das kleine Radio. Mit aktuellen Nachrichten über den Krieg in der Ukraine. Kann man auch nicht immer ertragen.    G) „Harte Männer singen nicht“. Der Säufer Holappa: „Ich bin deprimiert“. Wieso? Weil ER säuft: „Ich lass‘ mir nichts vorschreiben!“ Prompt schmeißen sie ihn ‚raus.     H) Der auftretende, mitspielende  hübsche Hund heißt übrigens zivil: Alma.      I) In einer Bar singen die Mädchen des finnischen Pop-Duos Maustetytöt, Anna (Gitarre) und Kaisa (Keyboard) Karjalainen. Die Musik der Schwestern besticht durch eingängige Melodien, kombiniert mit düsteren Texten und einer unverwechselbar lakonischen Performance. MAUSTETYTÖT gehört zu den bekannten Größen der Pop-Avantgarde Finnlands, aber auch weit über die Grenzen Skandinaviens hinaus sind sie inzwischen bekannt. Allein ihre erste Single „Tein kai lottorivini väärin“ („Ich muss den Lotto-schein falsch ausgefüllt haben“) wurde auf Spotify mehr als fünf Millionen mal gestreamt. UND, interessant: In diesem Film „FALLENE BLÄTTER“ haben MAUSTETYTÖT ihren ersten Auftritt in einem Film.     J) Welche Substantive haken sich hier trotzig dennoch eben nicht fest?: Also Viel-Ärmlich; finnische Rock-Trostlosigkeit, und auch nicht trivial: gelebte Einsamkeit und dennoch …,, natürlich Tristesse, aber nie = Wut / Jammer /  Gejammer /.  Wir fühlen, DIE DA auch. Aber „anders“. Souveräner. Irgendwie. So dass WIR innerlich stinkig werden wie man SIE behandelt. Abserviert. Gesellschaftlich nicht eingemeindet.         K) Andauernd blinkt der Film unangestrengt auf schmerzende Würde.     L) Warum hat AKI KAURISMÄKI diesen Film „dennoch“ gedreht:  SIEHE SEINE „Antwort“ IN MEINEM BLOG 232.

Ein Film zum Bewundern. Zum erstaunlichen seelischen, beeindruckend-intellektuellen Einverleiben  (= 5 PÖNIs).     P.S.: Großartig, dass die finnische „Oscar“-Jury diesen AKI KAURISMÄKI-Film als Finnlands Beitrag für den Academy Award in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ ausgewählt hat. Die finalen „Oscar“-Nominierungen werden am 23. Januar 2023 bekannt gegeben. Die 96. „Oscar“-Verleihung findet am 10. März 2024 statt.

Teilen mit: