ZWEITE CHANCE

ZWEITE CHANCE“ von Susanne Bier (Dänemark 2014; B: Anders Thomas Jensen; K: Michael Synman; M: Johan Soderqvist; 104 Minute; Start D: 14.05.2015); mit Filmen wie „Open Hearts“ (2002), „Nach der Hochzeit“ (2006) und ihrem mit dem Auslands-„Oscar“ belobigten Werk „In einer besseren Welt“ (2010) avancierte die dänische Filmemacherin SUSANNE BIER zu einer anerkannten, spannenden Filmemacherin. „Love Is All You Need“ war im Winter 2012/2013 auch bei uns ein Achtungserfolg (s. Kino-KRITIK), während sie zuletzt mit der amerikanisch-französischen Co-Produktion „Serena“ (2012 gedreht, erst im Dezember 2014 bei uns ins Kino gekommen/s. Kino-KRITIK) Schiffbruch erlitt. Ihr aktueller Film ist ein Desaster.

In der Beziehung des Polizisten Andreas und seiner Ehefrau Anna kriselt es. Zwar leben sie im gut-bürgerlichen Luxus, mit Wunschkind, im Haus am See, aber irgendetwas „stimmt“ hier nicht. Stimmungsmäßig. Signalisieren schon die Anfangsbilder. „Störungen“ von der übervorsorglichen Kindes-Mutter sind erkennbar. Für Uns-Zuschauenden, aber nicht für den Leinwand-Gatten. Als ihr kleines Kind stirbt, gerät alles außer – psychologischer – Kontrolle. Sie hysterisch-ausrastend, er mit einer „guten“ Idee: Gemeinsam mit seinem befreundeten Kollegen Simon wurde bei einem Junkie-Pärchen ein verwahrlostes Baby entdeckt. Weil Zuhause Anna droht, sich umzubringen, wenn ihr Kind nicht bald „zurückkäme“, klaut er kurzerhand das Baby. Dort. Aus der vermüllten Wohnung des dämmernden Drogen-Pärchens. Fortan befindet sich wieder „ein Kind“ im Eigenheim. Aber natürlich beginnen erst jetzt die eigentlichen Disharmonien der Nerven und Amokläufe der Macken.

Halten wir hierfür fest: Alle wirken gestört. Verstört. Zerstört. Also: Sämtliche Film-Personen benehmen sich permanent verhaltensauffällig. Apropos: Nur eindimensionale Figuren deprimieren hier ab. Was zur vollen „Belästigung“ führt. Und Langeweile. In Dänemark sind alle irgendwie „daneben“. Beziehungsweise: „gefährdet“. Kommt aus diesem trüben Streifen herüber. Reichlich meschugge. Um nicht, also doch zu sagen: behämmert. So ab törnend und traurig klagt diese ganze Depri-Chose hier.

Was für ein blöder Film über lauter Blöde! (= 1 PÖNI, und zwar für die stets irgendwie kecke „Hackfresse“ NIKOLAJ LIE KAS, bekannt als störrischer Bullen-Typ Carl Mørck aus den Jussi Adler-Verfilmungen „Erbarmen“ und „Schändung“, der hier als aggressiver Drogen-Fuzzi Tristan einmal mehr hässlich aus dem Vollen rotzt).

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