„ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN“ vom 73jährigen französischen Regie-Veteranen Claude Berri (Fr 2007; 97 Minuten; Start D: 16.08.2007); Regisseur von „Am Rande der Nacht“; Jean Florette“/“Manons Rache“; „Uranus“; „Germinal“. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der französischen Bestseller-Autorin ANNA GAVALDA („Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet“; „Ich habe sie geliebt“).
Thema: Ein sympathisch-charmantes GROSSstadtmärchen. Über eine „merkwürdige“ WG in einem Pariser Wohnhaus. Wo ganz oben, in der Dachkammer, die dünne Camile wohnt. Die sich ohne Freunde und Familie durch einen tristen Alltag müht. Irgendwann spricht sie den stotternden Adelsspross Philibert aus der unteren Etage an. Zieht bei ihm als Untermieterin mit-ein. Gemeinsam mit dem hier ebenfalls wohnenden ruppigen Frauenhelden und Koch Franck bilden sie bald eine kuriose wie ungleiche Wohn- und Lebensgemeinschaft. Nichts Aufregendes wird hier vermittelt, „nur“ ein bisschen Optimismus, ein humanes Miteinander, das schlichte Vergnügen am individuellen Mit- und Aneinander. Es darf gemocht und geschmunzelt werden. Es geht nicht um Tricks, Fallstricke oder Arglist, sondern um Macken mit Typen. Beziehungsweise umgekehrt. Um eine wunderbar-altmodische Erzähl-Wärme mit Charme und Atmosphäre. SO ETWAS Schön-Leichtes kriegen nur DIE FRANZOSEN fein-hin.
„Amelie“ AUDREY TAUTOU gibt den zerbrechlichen Ton an, während Guillaume Canet („Merry Christmas“) und Laurent Stocker für die lakonische Stimmung zuständig sind. Und die Grand Dame der französischen Bühnenszene, FRANCOISE BERTINI („Das Leben ist ein Chanson“; Die Blumen des Bösen“ von Chabrol), als eigenwillige Alte süffisant mitmischt. Ein prima französischer Wohlfühl-Film zum Thema Leben und Leben-Lassen (= 3 PÖNIs).