WIE KATER ZORBAS DER KLEINEN MÖWE DAS FLIEGEN BEIBRACHTE

WIE KATER ZORBAS DER KLEINEN MÖWE DAS FLIEGEN BEIBRACHTE“ von Enzo D´Alò
(Co-B+R; Italien 1998; 77 Minuten; Start D: 19.10.2000).

Der Zeichentrickfilm basiert auf dem Kinderbuch „Historia de una gaviota y del gato que le ensenó a volar“ des chilenischen Schriftstellers LUIS SEPÚLVEDA von 1996, das bei uns ein Jahr darauf unter diesem (späteren) Filmtitel im „Fischer Verlag“ (bei „Fischer Schatzinsel“) veröffentlicht wurde. Luis Sepúlveda, Jahrgang 1949, ist Schriftsteller, Regisseur, Journalist und politischer Aktivist. Sein bekanntester Roman heißt „Der Alte, der Liebesromane las“, erschien 1989 (bzw. 2002 in Deutschland) und wurde in 46 Sprachen übersetzt. Luis Sepúlveda gehörte einst der Leibgarde von Salvator Allende an und kam 1980 nach Deutschland, wo er politisches Asyl erhielt und über ein Jahrzehnt in Hamburg lebte. In der italienischen Originalfassung spricht er den humanen Poeten. Der alles auslöst…

Zorbas ist Mitglied einer Hamburger Hafenkatzen-Gang. Die könnte friedlich und kess in den schönen langen Tag hineinleben, gäbe es da nicht die gierigen fetten Ratten. DIE würden zu gerne „die Herrschaft“ hier übernehmen und die Katzen ausrotten. Doch Zorbas & Co. sind viel zu clever und stärker, als dass sie je in wirkliche Gefahr geraten könnten. Doch dann passiert es: Eine mit Öl aus dem Meer arg verschmierte Möwe vermag mit letzter Kraft Hamburg und Zorbas anzusteuern und DEM ihr Ei überlassen, bevor sie stirbt. Was nun? Was tun? Der gutmütige Zorbas hat ihr versprechen müssen, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Also „brütet“ der Kater kurzerhand das Möwen-Ei aus, argwöhnisch von Ratten-Schergen beobachtet. Denn bei DENEN läuft nun der Sabber, der Ratten-King möchte unbedingt das Ei haben und auffuttern. Doch da sei Zorbas und seine Bande vor. Sie nennen ihren herausgeschlüpften feschen „Junior“ LUCKY und wollen DEN eigentlich auf das Leben als Möwe vorbereiten. Doch wie stellt man das an, wenn sich Möwe Lucky gar nicht als Möwe sieht und fühlt, sondern ebenfalls als „KATZE“??? Und mit Fliegen so gar nichts am Hut hat? „Mama“ Zorbas muss sich so einiges einfallen lassen und bekommt mit seinen urigen Kumpanen (zu denen der träge Colonel/deutsche Stimme: WOLFGANG VÖLZ, der schlaue Diderot, das Nesthäkchen Jojo zählen) fortan eine ganze Menge „Eltern“-Stress.

Ein furioser, ein toller Spaß von Kinderfilm. Für Jung und Alt. Stimmungsvoll, slapstickhaft-komisch, intelligent: Tiere bemühen sich, ein gegebenes Versprechen einzuhalten und vermitteln amüsant-unaufdringlich Werte wie Freundschaft, Verantwortung und Prinzipien. „Nebenbei“ erfährt auch der „angepikste“ Zuseher behutsam-unaufdringlich etwas darüber, was „Mensch“ bisweilen mit „Meer“/Wasser, also Natur und Umwelt, anstellt. Durch üble, bedrohliche, gemeine Verschmutzung über ins Meer abgelassenes Öl. Was tödliche Gefahren für die Umwelt und die Wasser-Tiere zur Folge hat. Wie hier.

Wo aber natürlich zuallererst die Rettung des putzigen „Möwenkätzchens“ Lucky im spielerisch-juxigen Mittelpunkt und Blickfang steht. Und von viel ohrwürmiger Musikalität begleitet wird („Wir sind glücklich, daß wir Katzen sind“). Eine coole, gewitzte, pffifige Katzenhorde als „bessere Menschen“. Parabelhaft, liebenswert, charmant und tierisch animations-komisch wird das erfrischend unteraltsam bebildert. Mit viel feschem, tricksigem Hamburger Hafenviertel-Milieu-Charme.
Für Kinder zwischen 5 und 90 ist „Wie Kater Zorbas…..“ ein Volltreffer von Animationshit (4 ½ PÖNIs).

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