WHO’S THAT KNOCKING AT MY DOOR?

PÖNIs: (4/5)

1942 ist er geboren, der amerikanische Regisseur Martin Scorsese. Die meisten seiner bisher 15 Spielfilme sind auch bei uns gezeigt worden. So beispielsweise „Alice lebt hier nicht mehr“, „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“, „Die Zeit nach Mitternacht“ oder neulich „Die letzte Versuchung Christi“ (s. Kino-KRITIK). Betrachtet man das Oeuvre seiner Arbeit, so steht vor allem bei den frühen Filmen das Leben in „Little Italy“ im Mittelpunkt. „Little Italy“, das italo-amerikanische Ghetto auf der Lower East Side, Downtown, New York. So auch in seinem Debütfilm:

„WHO’S THAT KNOCKING AT MY DOOR?“ von Martin Scorsese (B + R; USA 1968; K: Michael Wadleigh, Richard H. Coll, Max Fisher (Traumsequenz); M: Mitch Ryder & The Detroit Wheels, The Doors, The Searchers, The Genies (u.a.); Schwarz-Weiß; deutscher Kino-Start: 23.02.1989). Der entstand – mit Unterbrechungen – in den Jahren 1965 bis 1968, kostete die läppische Summe von 55.000 Dollar und ist jetzt auch erst bei uns im Kino zu sehen. In „Who‘ s That Knocking At My Door?“ sind die charakteristischen Bestandteile des Kinos von Martin Scorsese sofort präsent: Es ist ein Film über das Männer-Leben auf der Straße, über die Hassliebe zu „Little Italy“, über Gewalt, Religion und Kino.

Junge Burschen wollen Kerle sein, Frauen beherrschen und dabei d i e Frau kennenlernen, die rein sein muss, unberührt. Man gammelt herum, prügelt und vergnügt sich, pubertärer Männergesang als Schutzschild gegen das unbekannte Leben, Alltagsrituale, Gesten und Kino. Scorseses Lieblingsschaupieler HARVEY KEITEL spielt einen rüden Typen namens J.R., es gibt viele Rückblenden und Zeitsprünge. Scorseses Kino ist nicht immer orientiert und begründet. Diesen Debütfilm eines wichtigen amerikanischen Regisseurs sollte man sich aber nicht entgehen lassen (= 4 PÖNIs).

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