„WENN LIEBE SO EINFACH WÄRE“ von Nancy Meyers (B+R; USA 2009; 110 Minuten; 21.01.2010); die 60jährige zählt zu den profiliertesten Unterhaltungskünstlern in Hollywood. Sowohl als Regisseurin wie auch als Produzentin und Drehbuch-Autorin. Von Nancy Meyers stammen Filme wie „Was Frauen wollen“ (2000/mit Mel Gibson & Helen Hunt); „Was das Herz begehrt“ (2003/mit Jack Nicholson & Diane Keaton) und „Liebe braucht Ferien“ (2006/mit Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law, Jack Black). Letzten Sonntag war wieder mal „Golden Globe“-Verleihung in L.A., und SIE war wieder einmal DIE KÖNIGIN. Gleich zweifach nominiert, auch ein Novum (für „Julie & Julia“ und für „It´s Complicated“, wie „Wenn Liebe so einfach wäre“ im Original heißt), nahm sie, für ihre Hauptrolle in „Julie & Julia“, ihre inzwischen 7. „Golden Globe“-Trophäe in Empfang. Was mal wieder in Richtung „Oscar“ schielt, wo sie ja bereits 15 x nominiert wurde und ihn zweimal bekam („Kramer gegen Kramer“; „Sophies Entscheidung“).
Die Rede ist von der 60jährigen MERYL STREEP, der meist nominierten Schauspielerin aller Zeiten. Die eben noch als exaltierte amerikanische Köchin in Paris glänzte („Julie & Julia“), davor als strenge Ober-Nonne die Fäden zog („Glaubensfrage“), um davor als flotte Hippie-Mama in Latzhosen und mit „Abba“-Songs herumzuhüpfen („Mamma Mia!“). Was immer sie anstellt, wo immer sie auftritt, Begeisterung allerorten (nenne nur noch „Der Teufel trägt Prada“, wo sie die charismatische Satanschefin eines Modemagazins mimte; „Robert Altman´s Last Radio Show“, wo sie als Country-Sängerin peppte; „Couchgeflüster“, wo sie als „überrumpelte“ Psychotherapeutin brillierte). Und…und…und: In einen Film mit MERYL STREPP zu gehen, lohnt IMMER. Wie hier!: Wo mit ihr herrlich gejuxt, gefeixt, gelacht, gebrüllt werden darf. Wann gab es das zuletzt im Kino: Schmunzeln, Kichern, Lachen ist Trumpf. Mit schönem Volldampf. Ohne „auf doof oder blöd“ zu machen. Die Streep spielt die geschiedene Bäckereibesitzerin Jane Adler. Mit Speiselokal und drei erwachsenen Kindern. Vor einem Jahrzehnt hat sie ihr Gatte, Anwalt Jake (ALEC BALDWIN), wegen einer Jüngeren verlassen, mittlerweile pflegen beide Elternteile wieder einen halbwegs freundschaftlichen Kontakt. Doch nun will Jake zurück. Baggert seine Ex kräftig an. Mit Folge: DIE ist plötzlich „Affäre“, die „Andere“, die heimliche Geliebte. Was den zarten emotionalen Bemühungen des ebenfalls „schlimm“ geschiedenen, soliden Innenarchitekten Adam (STEVE MARTIN) kontraproduktiv entgegenwirkt. Und die souveräne Jane ebenfalls „ganz schön ins Wanken“ bringt. Dabei ist sie sowieso perplex, daß „in Ihrem Alter“ nochmal soviel Gefühle überhaupt in Wallung kommen, SO anbrennen…..
Eine Klasse-Komödie. Mit herrlicher pointierter Situationskomik. Und tollen Akteuren: Die Streep, sowieso, aber auch ihr lüsterner Brunst-Partner: Der 51jährige ALEC BALDWIN („The Cooler – Alles auf Liebe“), der Ex von Kim Basinger hat für 2012 seine Rückkehr aus dem Filmgeschäft angekündigt, ist sich nicht zu schade, seinen feisten Körper und sein „strapaziertes“ Gesicht augenzwinkernd vor der Kamera zu präsentieren. Während Steve Martin mit maskenhaftem Pokerface für freundliche Softie-Begleitung sorgt. Triebe, Liebe und verbale Hiebe im Alter. Zum Ausschütten. Liebevoll, charmant, quirlig-kess vorangetrieben. Die Streep hält genau die feurige, charmante Balance zwischen Albern und Schön. Völlig unangestrengt (wirkend). Und dauer-lustig. „Wenn Liebe so einfach wäre“ besitzt einen hohen Spaß-Level. Und: Achten Sie unbedingt auch auf den Schwiegersohn in spe Harley (John Krasinski), auch DER bekommt einige hübsche Pointen-Tupfer ab. Mamma Mia!: Ist das hier ein Riesen-Vergnügen!!!! (= 4 PÖNIs).