Eine Abrechnung, bei der einem echt Angst und Bange wird, findet ab heute im Schöneberger “Notausgang“ statt. „THE WAR GAME“ von Peter Watkins (B + R; GB 1966; 48 Minuten; Start BRD: 03.03.1971).
Mit dem lapidaren Auftrag versehen, doch mal zu zeigen, was so die Wirkung und das Wesen eines Atomkrieges sein könnte, fein dokumentarisch natürlich, war er losgezogen. Als er seine Arbeit den TV-Gewaltigen vorführte, war deren Erschrecken groß, und das Ausstrahlungsverbot die Folge. Watkins hatte sich darangemacht, das so “wirklich“ wie möglich zu zeigen, was passiert, wenn atomare Sprengkörper tatsächlich fallen. Zwar ist alles das, was er in knapp einer Stunde zusammengetragen hat, gestellt, gespielt also, also eben „unecht“, aber es hat die Wirkung, als wäre Watkins tatsächlich bei einem authentischen Geschehen dabei. Man muss sich immer wieder vor Augen führen: dies hier ist doch (noch) Fiktion, so unter die Haut geht die Reaktion auf diesen Film.
Der 1967 in Los Angeles mit einem ‘Oscar‘ als “bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde und heute nichts, aber
auch rein gar nichts von seiner Aktualität und Brisanz verloren hat.
Eher im Gegenteil (= 4 1/2 PÖNIs).