„WANTED“ von Timur Bekmambetow (USA/D 2008; 110 Minuten; Start D: 04.09.2008).
Das ist ein russischer Filmemacher, der am 25. Juni 1961 in Kasachstan geboren wurde. In den 90er arbeitete er als Werbefilmer. um dann mit zwei Low-Budget-Streifen anzufangen. Mit seinem 3. Spielfilm, dem Fantasy-Thriller “Wächter der Nacht“, kam 2004 der Durchbruch. Mit der Fortsetzung “Wächter des Tages“ übertraf Bekmambetov den kommerziellen Erfolg des ersten Teils (der Film spielte allein in Russland an der Kinokasse über 30 Millionen Dollar ein und stellte damit einen neuen Kassenrekord auf). Für 2009 ist der 3. Teil – “Wächter des Zwielichts“ – geplant.
Sein erster Hollywoodfilm ist eine 75 Millionen Dollar-Produktion und basiert auf der gleichnamigen Comic-Minireihe von Mark Millar. Dabei im Mittelpunkt: Das schmächtige wie frustrierte Büro-Bübchen Wesley Gibson. Ein sanftmütiger Loser-Typ, der ständig nur gemobbt wird: Von seiner zickigen Freundin ebenso wie von seiner Schikane-Chefin. Doch dann lernt er die attraktive Fox kennen. In einer Apotheke, wo es auch sogleich zu einem gigantischen Schusswechsel kommt. Der Grund: Wesley ist der Sohn eines berühmten Auftragskillers und soll nun in dessen Fußstapfen treten. Bis es allerdings soweit ist, muss er trainiert werden. Also sitzt er “fest“ auf einem Stuhl und kriegt permanent “die Fresse dick“ geprügelt. Dann ab ins kalte Wasser, um sogleich die Prozedur zu wiederholen. Bis “der Kleene“ endlich RICHTIG abgehärtet ist und für die Bruderschaft ins KiIler-Feld ziehen kann. Das Motto dieser vermeintlich “gütigen Organisation“:. Um Stabilität in einer instabilen Welt zu erzeugen, werden Einzelne getötet, damit Tausende weiterleben können.
Vergessen wir Sinn, Inhalt, Logik, Spaß oder etwa Ironie: Dies hier ist ein bitter-ernster, bitterböser, dauer-blutiger Gewalt-Thriller. Der über die Alibi-Schiene COMIC einzig und allein nur daran interessiert ist, Iustvoll vorzuführen, wie schön GEWALT ist. Menschen, Autos und Züge werden in aufwendigen Action-Szenen explodierend durch die Luft katapultiert, währenddessen unerschöpfliche Mengen von Blut dauerfließt. Brutalitäten allerorten, exzessiv, viehisch, gemein und höchst spekulativ. Motto: Wie schön es doch ist, Menschen zu verhackstücken, zu massakrieren, leiden zu sehen, ab- bzw. auszuschlachten, anzuschießen, zu töten. Moralische Skrupel sind weder gestattet oder erlaubt. Völlig humorfrei läuft diese Menschen-Vernichtungsmaschinerie ab, mal in Zeitlupe stilisiert, mal schreiend-real. Eine Orgie der Gewaltverherrlichung, eine Ekel-Show der Superlative; abstoßend, widerlich, dämlich. Um das “entsprechend“ auch verkaufen zu können, wurden Stars wie ANGELINA JOLIE, mit ihrer 14 Millionen- Dollar-Gage zählt sie zu den am besten verdienenden Hollywood-Schauspielerinnen/rangiert diesbezüglich hinter u.a. Meryl Streep, Jodie Foster, Reese Witherspoon und Sarah Jessica Parker auf Platz 10 der weiblichen Lohnliste. MORGAN FREEMAN als Boss der faschistischen Bruderschaft und der damals 29jährige Schotte JAMES McAVOY, Partner von “Oscar“-Preisträger FOREST WHITAKER in “Der letzte König von Schottland; Partner von Keira Knightley in “Abbitte“, engagiert.
Doch für sie heißt es ständig nur, sich der riesigen Technik-Maschinerie und der Dauer-Ballerei unterzuordnen. Ihre Figuren sind und bleiben ebenso leer wie hölzern und doof. Ein mieser Genre-Film (= 1 PÖNI).