VIER GEGEN DIE BANK

VIER GEGEN DIE BANK“ von Wolfgang Petersen (D 2015/2016; B: Tripper Clancy, Lucy Astner; nach dem gleichn. TV-Film von Wolfgang Menge & Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1976, der nach dem Roman „Gentlemen in roten Zahlen“ von Ralph Maloney von 1972 entstand; K: Daniel Gottschalk; M: Enis Rotthoff; 96 Minuten; Start D: 22.12.2016); er ist Ostfriese, wurde am 14. März 1941 in Emden geboren: WOLFGANG PETERSEN; mit dessen Namen man Erfolgsfilme wie „Das Boot“(1981) und „Die unendliche Geschichte“ (1984), aber auch die legendäre ARD-„Tatort“-Folge „Reifezeugnis“ (1977; mit Nastassja Kinski) verbindet. Danach drehte er in den USA und schuf dort Filme wie „In The Line of Fire – Die zweite Chance“ (1993; mit Clint Eastwood), „Outbreak – Lautlose Killer“ (1995; mit Dustin Hoffman), „Air Force One“ (1997; mit Harrison Ford) und „Troja“ (2004; mit Brad Pitt). Sämtliche Filme von Wolfgang Petersen bringen es auf insgesamt 15 „Oscar“-Nominierungen, darunter alleine sechs für „Das Boot“. Zuletzt allerdings „soff“ er buchstäblich ab mit dem verunglückten Wasser-Thriller „Poseidon“ (2006).

Wieder zurück in Deutschland reanimierte er einen Oldie-TV-Film, der in der ARD erstmals am 7. Dezember 1976 gesendet wurde und verlegte ihn in die heutige Zeit. Im Blickpunkt: Vier Alltags-Clowns. Der Macker-Boxer Chris (TIL SCHWEIGER), der seinen Karriere-Zenit längst überschritten hat und vom eigenen Fitness-Studio träumt; der sich total überschätzende Schauspieler-„Star“ Peter (JAN JOSEF LIEFERS), der mal mit der TV-Serie „Bullet und Podolski“ Erfolge feierte und nun für 200,-EURO Tagesgage bei Studentenfilmen angibt; der eitle Werbe-Fuzzi Max (MATTHIAS SCHWEIGHÖFER), der soeben aus einer Agentur gegangen wurde. Sie haben alle eines gemeinsam, sie haben einst Spar-Geld von jeweils 100.000,- EURO bei einer Bank angelegt, die ihr Erspartes aber inzwischen und buchstäblich „ausgegeben“ hat. Will sagen: Es ist nix mehr da. Natürlich ist das Trio stinkesauer. Zunächst auf Tobias (MICHAEL „Bully“ HERBIG), ihren verklemmten Anlageberater, dann auf dessen Chef, den fiesen wie intriganten Vorgesetzten-Stinker, Herrn Schumacher (THOMAS HEINZE), der Tobias so schnell wie möglich loswerden möchte und ihn austrickste.

Man rauft sich – trotz aller Alpha-Mätzchen – zusammen und entwickelt einen Plan: siehe Titel.

Der Typ heißt wohl tatsächlich TRIPPER CLANCY. Ist Hollywood-Autor und hatte die Aufgabe, ein professionelles „Ami“-deutsches Drehbuch hierfür anzufertigen. Tripper sah sich Filme der vier deutschen Vorzeige-Akteure an und schrieb ihnen daraufhin Texte auf den Leib. Diese wurden schließlich von der hiesigen Schweiger-Schweighöfer-Autorin LUCY ASTNER („Kokowääh 2“; „Die Nanny“) überarbeitet. Herausgekommen ist ein freundlicher Ironie-Spaß, bei dem die vier „Humor-Turteltauben“ genüsslich mit- wie gegeneinander verbal wie auch schon mal handfest „kloppen“ können. Ihr Image als „Macker“ (Schweiger), „Fatzke“ (Schweighöfer), „Pfau“ (Liefers) und „Kasper“ („Bully“) schmunzelnd auf die Schippe nehmen dürfen. Jeder darf mal gegen jeden ulkig austeilen. Mal mehr, mal funktioniert es weniger. Natürlich hat Thomas Heinze als stinkiger Bank-Oberdepp da-gegen keine Chance.

Was sonst noch nebenbei passiert, ist für die Katz und wenig interessant (ein emotionales Schmankerl mit einer „harten“ Inspektorin; nur bemüht); insgesamt aber läuft „Vier gegen die Bank“ komödienhaft nett-lässig durch und lässt unterhaltungsmäßig locker munden (= 3 PÖNIs).

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