UNSERE ERDE – Der Film

UNSERE ERDE – Der Film“ von Alastair Fothergill (GB/USA/D 2007; 90 Minuten; Start D: 07.02.2008). Der 47jährige Fothergill, studierter Zoologe, schloss sich 1983 der „Natural History Unit“, der Naturkunde-Abteilung der BBC, an. Nach einigen größeren Natur-Dokumentationen wurde er im Alter von 32 Jahren im November 1992 Leiter dieser BBC-Abteilung. Trat jedoch im Juni 1995 von diesem Posten zurück, um sich bis 2001 auf seine Aufgabe als Produzent der (auch bei uns bekannten/populären) TV-Serie „Unser blauer Planet“ zu konzentrieren, der preisgekrönten Reihe über die Naturgeschichte der Weltmeere. 2004 entstand daraus der abendfüllende Dokumentarfilm „DEEP BLUE“ („…intelligenter und faszinierender Augen- und Ohrenschmaus“/Lexikon des Intern. Films), der weltweit das Interesse am ökologischen Dokumentarfilm neu belebte. Danach folgte seine Arbeit als Produzent und Regisseur der TV-Serie „Planet Erde“ und schließlich dieser in deutsch-englischer Co-Produktion, mit Co-Regisseur Mark Linfield entstandene gewaltige Film (Produktionsfirmen: BBC Woldwide, Greenlight Media/Berlin, die Natural History Unit der BBC).

„Unsere Erde – Der Film“ ist eine epische Weltreise in rd. 1 ½ Stunden vom Nord- zum Südpol. Mit zahlreichen Zwischenaufenthalten auf allen Kontinenten und vielen tierischen Begegnungen: Buckelwalen, Haien, Elefanten, Löwen, Paradiesvögeln und natürlich vielen Eisbären. Dabei stets im gedanklichen wie einzigartigen Blick- und Mittelpunkt: DIE WERTSCHÄTZUNG UNSERES PLANETEN. Denn diese Wertschätzung ist überhaupt erst der Garant, sich für den vernünftigen Erhalt einzusetzen. Dabei geht man zunächst keineswegs klimaschutz-klagend vor, sondern im Rhythmus der Bewegung der Natur, der Montage und der elegischen Musik (Komponist: George Fenton/Ausführende: Die Berliner Philharmoniker): Das Fließen der Wolken im Gebirge, das Streifen des Windes, das Aufscheinen der Sonne. Dazu: Die erklärenden Worte der deutschen Off-Stimme ULRICH TUKUR. Dann folgen die Tiere. Der Mensch bleibt hier außen vor, er taucht nur „im Sinn“ als derjenige auf, der die Lebensräume-hier in große Gefahr gebracht hat.

„Der Mensch muss kennen, was er schützen soll“, argumentiert Alastair Fothergill die aufwendige 5 Jahres-Arbeit an diesem Projekt, für die 40 Millionen EURO Produktionskosten aufgebracht wurden, für den Kinofilm sowie die parallel entstandene Fernsehserie: Gefilmt wurde an mehr als 200 Orten in 26 Ländern. Mehr als 40 Kamerateams waren an etwa 4000 Drehtagen im Einsatz. Sie machten etwa 250 Tage Luftaufnahmen und sammelten insgesamt etwa 1000 Stunden Filmmaterial. Mit Hilfe eines nepalesischen Aufklärungsflugzeuges z.B. wurden erstmals Aufnahmen vom Himalaya in 8800 Metern Höhe gemacht. Kameras, die sonst für das Filmen von Crashtests verwendet werden, wurden umgebaut und für das Drehen in freier Natur angepasst. So entstanden nie zuvor gesehene Aufnahmen der Beutejagd des Weißen Hais und des Geparden. Schließlich führt die 6.000 Kilometer weite Seereise einer Buckelwalmutter mit ihrem in warmen tropischen Gewässern geborenen Jungen zur Antarktis, dem südlichsten Punkt unseres Planeten. Es geht über die Taiga und Tundra, hinweg über tausende von Karibus, über Laubwälder mit den fast ausgestorbenen Amur-Leoparden bis hin zum Äquator, wo ein Paradiesvogel mit einem Konkurrenten um die Wette balzt; und…und…und… der Überlebenskampf der Eisbären: Ein wunderbarer, weil auch kein belehrender Film.

Ein Film, der die Schönheit wie Einzigartigkeit von Natur und Tieren beschreibt und zugleich die Bedeutung für das Gleichgewicht/die Existenz auf unserer Erde SPEKTAKULÄR-unterhaltsam vor Augen führt. Der die Sinne schärft für DIESEN TEIL der Erde, den es möglicherweise bald SO nicht mehr geben wird. In einer Zeit, in der weltweit das Bewusstsein um die Zerbrechlichkeit und Gefährdung unseres Planeten Erde immer stärker wächst, zieht dieser außergewöhnliche Film den Zuschauer in seinen Bann und signalisiert zugleich größte Aktualität.

In Frankreich hatte er nach 4 Wochen über eine Million Kino-Zuschauer; in Spanien entwickelte er sich zur inzwischen erfolgreichsten Natur-Leinwand-Dokumentation überhaupt. Fazit also: Ein GIGANT des Dokumentarfilms!!!! (= 4 PÖNIs).

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