UNHEIMLICH PERFEKTE FREUNDE

„UNHEIMLICH PERFEKTE FREUNDE“ von Marcus H. Rosenmüller (D 2018; B: Simone Höft, Nora Lämmermann; K: Stefan Biebl; M: Andrej Melita, Ina Meredi Arakelian, Florian Paul; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.04.2019); er ist fleißig, dieser bayerische Filmemacher MARCUS H. ROSENMÜLLER, der gerade auch noch mit seinem vorletzten Kinospielfilm – „Trautmann“ (s. Kino-KRITIK) – in unseren Lichtspielhäusern ist. Und hier wieder gut zu bestehen weiß. Dabei ist die Geschichte keineswegs neu, aber fröhlich-variabel.

Emil (Jona Gaensslen) und Fridolin (Luis Vorbach) sind beste Freunde. Während Emil in der Grundschulklasse so la-la abschneidet, sind Fridos Noten spitze. Es scheint, dass man sich für die Gymnasium-Zukunft trennen muss. Für Emil wird es mit den Zensuren eng. Und seine geschiedene Eltern – die streiten sich darüber mal wieder. Also flitzt er weg. Landet in einem Spiegelkabinett auf dem Jahrmarkt. Direkt vor einem Zauberspiegel. Natürlich drückt er dort d e n roten Knopf und stößt – auf seinen Doppelgänger: „Ich kann alles, was du nicht kannst“, verheißt dessen Versprechen. Top, die Abmachung gilt. Ab sofort ist Emil ein Streber und Zensuren-As. Was nicht nur die Klassenlehrerin, Frau Klawitter (MARGARITA BROICH/“Tatort“-Kommissarin für Frankfurt/M.), verwundert. Aber nun will der bald eingeweihte Frido auch so ein zweites Ich. Was schließlich zu Mehr-und-Mehr-Turbulenzen führt, denn ihre aktiven Doppelgänger haben es sich inzwischen in der „realen Welt“ bequem eingerichtet und denken gar nicht daran, wieder in den Spiegel-Zauberkasten zurückzukehren. Also überhaupt: wieder zu verschwinden.

Eine erfreuliche, amüsante Fantasy-Unterhaltung. Als Kinder- bzw. Jugendfilm. Bei dem auch Ältere mitschmunzeln dürfen. Weil endlich einmal die Älteren nicht als nur begriffsstutzige Dumm-Bazis beschrieben werden und weil hier – spielerisch – kindlicher Leistungsdruck kritisch verhandelt wird und das Recht auf Kind-Sein eine immense = positive Rolle spielt. Dazu kommt, dass die beiden jungen Hauptakteure – JONA GAENSSLEN und LUIS VORBACH – ihre jeweils beiden Typen spitze vorführen.

Schabernack und Spiellust-Austoben sind für „richtigen Nachwuchs“ sehr viel besser als Bravheit und Leistung: Was für ein hübscher, ungeordneter deutscher Spaßfilm-Ansatz (= 3 1/2 PÖNIs).

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