„UNBROKEN“ von Angelina Jolie (USA 2013; B: Richard LaGravanese, William Nicholson, Joel und Ethan Coen; nach dem Buch „Unbroken: A World War II Story of Survival, Resilience, and Redemption“ von Laura Hillenbrand/2010; K: Roger Deakins; M: Alexandre Desplat; 137 Minuten; Start D: 15.01.2015); Werbe-Untertitel: Überleben. Mut. Vergebung.
Die Familie Brad Pitt & Angelina Jolie befindet sich in Kriegs-Stimmung. ER jagte neulich als US-Panzerkommandant „Wardaddy“ Collier in dem Hollywood-Streifen „Herz aus Stahl“ Nazis im April 1945 (s. Kino-KRITIK); SIE tritt nun nach und stellt uns hier den amerikanischen Leichtathletik-Olympioniken von 1936, soldatischen Bomberpiloten und japanischen Kriegsgefangenen Louis „Louie“ Zamperini (1917 – 2014) vor, der Schreckliches in seinem Leben erdulden musste. Erst wird er als „Itaka“-Kind gehänselt, dann holt ihn sein geliebter Bruder von der Kriminalitätsspur und trainiert ihn erfolgreich „Laufen“. Als er im Kugelhagel des Zweiten Weltkriegs über dem Pazifik abgeschossen wird, überlebt er und treibt er mit zwei Kameraden 47 Tage im Schlauchboot auf offener See, bevor ihn (und einen weiteren Überlebenden) die Japaner aus dem Wasser fischen. In Kriegsgefangenschaft trifft Louie (JACK O’CONNELL) auf einen besonders sadistischen Lager-Führer (gespielt vom japanischen Pop-Star MIYAVI), der ihn genüsslich zwischen 1943 und 1945 immer und immer wieder gnadenlos wie qualvoll foltert.
???????: Warum? Wieso? Weshalb? Soll (mich) das hier interessieren? Zumal sich Angelina Jolie in ihrem (nach „In The Land of Blood and Honey“/2011) zweiten Regie-Film sich vornehmlich auf das ausführliche, intensive Zeigen / Präsentieren von widerlichem Leid und Leiden spezialisiert. Die Gewalt ist hier in dieser praktischen Ausführlichkeit unerträglich. Und dann auch noch völlig unsinnig angesetzt mit dem Motto auf den Louie-Lippen: „Halte durch, dann kommst du durch“. Ein Propagandafilm für hehre amerikanische Tugenden? Als Anreiz für die besondere Tapferkeit US-amerikanischer Soldaten? Oder was? Da lässt sich EINER VON UNS trotz schlimmster Erniedrigungen und unsäglicher Quälereien nicht unterkriegen. Richtungsweisend? Mit ideologischem Geschmack? Oder einfach nur die filmisch durchaus ordentlich hergestellte Schicksalsbeschreibung eines amerikanischen „Jesus“, der die zahlreichen exzessiven „Kreuzigungen“ propper durchleidet? Um schließlich, nach dem Krieg, nach den unzähligen Gewalt-Orgien an ihm, Versöhnung anzumahnen und vier Tage vor seinem 81. Geburtstag eine Etappe beim olympischen Staffellauf für die Winterspiele im japanischen Nagano mitzulaufen. ???????
Ein unangenehmer, ein ekliger Film. Bekloppte Patrioten und intensive klerikale Freunde mögen sich an ihm laben. Ich nicht. Ich finde und empfinde ihn als widerwärtig (= 1 PÖNI, weil – das filmische Handwerk von Frau Jolie ist beachtlich, wenngleich hier völlig verschenkt eingesetzt).