PÖNIs: NULL (0/5)
„TRANSFORMERS: THE LAST KNIGHT“ von Michael Bay (USA 2016; B: Art Marcum, Matt Holloway, Ken Nolan; K: Jonathan Sela; M: Steve Jablonsky; 152 Minuten; auch in 3D; deutscher Kino-Start: 22.07.2017); derzeit, am Donnerstag, den 22. Juni 2017, steht es 5:2. Für die „Grütze“. Gegen die Edel-Mucken. Will sagen: Seit 7 Wochen werden wir ununterbrochen Woche für Woche mit neuen hollywood‘schen Blockbustern zugedröhnt, und die meisten von ihnen erweisen sich als filmischer Müll. Am 11. Mai fing es mit dem läppischen „King Arthur – Legend of the Sword“ an (gerade noch: 2 PÖNIs). Eine Woche darauf konnte Ridley Scott mit „Alien – Covenant“ einigermaßen punkten (= 3 PÖNIs). Am 25.05. soff das Depp-Movie „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ lächerlich ab (= 1 1/2 PÖNIs). Anfang Juni ging „Baywatch“ völlig baden (= 1/2 PÖNI). Eine Woche darauf belästigte uns Tom Cruise in „Die Mumie“ (= 1/2 PÖNI). Dann, endlich, am 15. Juni, ein furioses Comic-Film-Highlight in diesen trüben Hollywood-Wochen: „WONDER WOMAN“, was für eine Prächtigkeit von Weib mit Spektakel (= 5 PÖNIs). Eine Woche danach ist der Ruf schon wieder verspielt: Auch das 5. „Transformers“-Geschreie zeigt sich als fassungslos-behämmertes Tinnitus-Gejaule (= 0 PÖNIs).
„Transformers“ sind gigantische Autos, die sich gegebenenfalls zu überdimensionalen, kampfbereiten – englisch-sprechenden – Blech-Kriegs-Monstern verwandeln können. Und umgekehrt. Es gibt gute Transformers, die mit Menschen kooperieren, und – natürlich – böse.
Um den ganzen Kosmos dieser erfolgreichen, aber grenzenlos debilen Filmreihe zu begreifen, bedarf es des Hinweises auf die vorherigen Teile. Mit „Transformers“ startete alles am 1. August 2007 (s. Kino-KRITIK/= 1 PÖNI), einem gigantischen Zertrümmern, über das die „New York Times“ urteilte: „Übler Werbefilm für das Militär“. „Transformers – Die Rache“ kam hierzulande am 24. Juni 2009 heraus (s. Kino-KRITIK/= 1 PÖNI). „Transformers 3 – Die dunkle Seite des Mondes“ lief bei uns am 30. Juni 2011 an (s. Kino-KRITIK/= 0 PÖNIs). Schließlich: „Transformers: Ära des Untergangs“, am 14. Juli 2014 gestartet und ebenfalls voll unangenehm (s. Kino-KRITIK/= 0 PÖNIs). Zu annoncieren ist aber auch, dass dieser dauer-dröge Blech- & Menschen-Marionetten-Kram von Zeremonien-Pixel-Meister Michael Bay weltweit bislang rund 3,75 Milliarden Dollar eingespielt hat. Das Budget der nunmehr fünften „Transformers“-Ausgabe betrug 260 Millionen Dollar. Weitere Folgen sollen noch kommen.
Es ist Häppchen-Kinotop. Mal brüllen Tafelrunden-Ritter in der Vergangenheit kriegerisch und in Transformer-Begleitung herum; mal befinden wir uns heute in den USA, wo Mark Wahlberg als Jedi-Ritter, nein, pardon, als Cade Yeager bei einem sterbenden Transformer ein von König Artus stammendes Medaillon (ein Artefakt) findet, das ihm dessen verborgene Macht verleiht; mal findet der gute Transformer Optimus Prime seinen Heimatplaneten Cybertron zerstört vor und kehrt zur Erde zurück, um nach den Schöpfern der Transformers zu suchen beziehungsweise nach jenem Artefakt, damit sein Planet wieder neu entstehen kann; zudem will er mithelfen, die Zerstörung der Erde durch böse Decepticon-Transformers mit-verhindern zu helfen, oder so ähnlich; dann müssen wir uns in England auf Sir Edmund Burton (Sir ANTHONY HOPKINS) einstimmen, der viel über die Transformers und ihre Verbindung zur britischer Historie weiß (und dies ausführlich in einem 15-minütigen Monolog in der Film-Mitte zum Besten gibt); dann taucht auch noch eine so genannte Oxford-Professorin namens Viviane Wembley auf, gespielt von einer peinlich auftretenden LAURA HADDOCK, die noch schlimmer = lächerlicher agiert wie die einst Titten-betonte Megan Fox. Und mittendrin: hohlköpfiges US-Militär-Personal mit Klotz-Charme und markigen Befehlen und Parolen; Motto: Lieber erst mal schießen, vernichten, als vielleicht erst einmal (nach-)denken, bevor man handelt. Das allerdings klingt real.
Aber vergessen Sie die bemühte Versuchs-Konstruktion einer Sinn-losen, unwichtigen Story, natürlich geht es Regisseur Michael Bay, Jahrgang `65, nur darum, in noch ausführlicherem, schärferem, überlauterem Maße Krieg, Krieg und nochmals Krieg „prächtig“, sprich genussvoll zu demonstrieren und Zerstörungen lauthals zu bejubeln. Von den 150 Filmminuten sind 130 Minuten ständiger aggressiver Kampf-Krampf und donnernde Gewaltausübung. In Gebieten, die so kaputt aussehen wie heute Städte in Syrien. Von Explosionen mag Michael Bay gar nicht genug kriegen. Es scheppert und schießt und brennt und schreit-hier andauernd und völlig degeneriert. Nichts macht ihm Mehr-Spaß als riesige Massenvernichtungswaffen und exzessive Motive grölend zu präsentieren. Die 3D-Leinwand als gigantisches Schlachtfeld. Voll (aus-)gefüllt mit Ekel-Emotionen. Und zuhauf mit geklauten Film-Motiven, durchsetzt mit Klassikern wie Star Wars; Excalibur; Jagd auf roter Oktober; Jurassic Park; natürlich Fast & Furious rauf und runter; WALL-E bzw. E.T. (Steven Spielberg produziert ja hier mit) und… und.
Was für ein inhumaner diffuser Dreck: „Transformers 5“ ist und macht meschugge (= 0 PÖNIs).