„TOTO, PEPPINO UND DAS SÜSSE LEBEN“ von Sergio Corbucci (It 1961; 90 Minuten; Start D: 25.01.1990).
Im Mittelpunkt steht und agiert der temperamentvolle italienische Volksschauspieler und Komiker Toto, der hierzulande erstmals vor zwei Jahren vom Berlinale-Forum vorgestellt und entdeckt wurde. Toto ist ein Chaplin des Südens. Ein armer Clown, der sich nicht runterkriegen lässt, der in der Gesellschaft ständig mitmischen und seinen Anteil vom großen Lire-Kuchen haben will. Der ununterbrochen redet, obwohl er nichts begreift, der mit Groucho-Marx-List seine Umgebung foppt und das Leben probiert, wo es nur geht. Gemeinsam mit seinem verklemmten Provinz-Vetter lassen sie sich auf ‚La Dolce Vita‘ ein und entlarven es als hochstaplerisches Getue und geistigen Nonsens.
„Toto, Peppino und das süße Leben“ ist eine feine 61er Attacke auf die heruntergekommene römische High Society, allerdings weniger verbissen, sondern charmant, komisch und sehr zweideutig. Im Schöneberger „Notausgang“ läuft ein ebenso exzentrisches wie phantastisches Schwarz-Weiß-Juwel aus der italienischen Filmgeschichte (= 4 PÖNIs).