„TODESSTILLE – EINE REISE INS GRAUEN“ von Phillip Noyce (Australien 1989; 96 Minuten; Start D: 27.07.1989).
John und Rae Ingram ist vor einer Weile bei einem Autounfall ihr kleiner Sohn gestorben.
Nun befinden sie sich auf der ruhigen, blauen See, auf einer „Odyssee ins Vergessen“, wie es so schön im Presseheft zum Film „Todesstille“ heißt. Eines Morgens ist ein anderes Boot, welches ihnen begegnet, in Schwierigkeiten. John hat die Situation richtig erkannt, jedoch nicht ihre Ausmaße. Denn in Schwierigkeiten werden auch John und Rae geratene das ahnt der Zuschauer schon lange.
Von Anfang an ist der Handlung des Filmes grauenhaft-schleichende Musik untergelegt‚ und die verheißt uns Spannung‚ Entsetzen und kalte Schauer.
Manchmal wird die Spannung so unerträglich, dass dem Zuschauer ein wildes, albernes Lachen entfährt.
„Todesstille“ ist ein Film zum Mitdenken und Mitfühlen, weil er viele Wandlungen der Geschichte kurz vor ihrem Eintreten erahnen lässt.
Das macht den Zuschauer gleichsam zu einem aktiven Teil des Filmes, er fühlt sich in Anspruch genommen.
Ein junger Schiffbrüchiger, der von dem Boot flüchten konnte, befindet sich nun auf John und Rae’s Schiff und sieht zunächst einmal sehr verwirrt und hilfsbedürftig aus.
Orpheus heißt das Schiff in Schwierigkeiten und die Orpheus öffnet John, wie es ihr Name verheißt, den Weg in die „Unterwelt“.
John nämlich wird aus den verworrenen Reden ihres Schützlings nicht schlau und hat sich auf den Weg zur Orpheus gemacht, um ihr Geheimnis zu lüften. Und wieder ahnt der Zuschauer Grauenhaftes, als John das
Geisterboot betritt .Seine Ahnungen sind furchtbarer als alles, was der Film an Schrecken zu bieten hat. Das ist perfekter Horror! John, der noch gegen umherschwimmende Leichen, krachendes Gebälk und langsam aber stetig steigendes Wasser zu kämpfen hat, entfernt sich beständig von seinem Boot, denn dort hat der vermeintlich Irre das Kommando übernommen. Und so kämpft jeder für sich, um Leben und Tod!
Hervorragend besetzt sind auch die beiden Hauptrollen des australischer Filmes „Todesstille“.In der Rolle der Rae ist die schöne Australierin Nicole Kidman zu sehen. John Ingram wird von Sam Neill gespielt, der erst vor kurzem im „Schrei der Dunkelheit“ den Partner von Meryl Streep darstellte.
Einziges winziges Ärgernis ist die Besetzung des Irren, gespielt von Billie Zane, der verdammt an den jungen Marlon Brando erinnert und für seine Rolle schlicht zu schön und zu wenig irrsinnig ist. Mehr wird jetzt nicht verraten.
„Todesstille“ ist der fürchterlichste und perfekteste Grusel-Schocker seit langem (= 4 PÖNIs)!