„TIGER, LÖWE, PANTHER“ von Dominik Graf (D 1989; 97 Minuten; Start D: 06.07.1989); ein dröger deutscher Film vom Riesen-Regie-Talent.
Der hat bekanntlich mit “Die Katze“ im Vorjahr einen der besten deutschen Filme seit Jahren im Kino gehabt. Und hat sich danach leider einmal auf seine Frau eingelassen. Beruflich, versteht sich. Sherry Hormann heißt sie, ist Amerikanerin und Philosophin.
Es geht um das Leben. Also um alles. Um Müsli, Tschernobyl, die Öl-Katastrophen und natürlich und vor allem um die Kerle. Bzw. um die Frauen. Beziehungsclinch, Beziehungsstress, Gefühle hoch und tief, meistens tief. WG-Atmosphäre, kleine Alltagsspinnereien, viel Gerede. Das Leben halt…wie es sich so traurig und mühsam anlässt.
“Tiger, Löwe, Panther“ sind Pat, Nicoletta und Sissy. Die stehen auf das Blumen-Spiel ‘er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich‘, und genauso auf und ab spielt sich das Bauchschmerz-Drama hier auch ab. Kaum gebrüllt, mehr gehaucht. Und völlig unkomisch. “Tiger, Löwe, Panther“?: Na eher, Papier-Tiger-Löwe-Panther.
Der fürs Fernsehen gedrehte Film wäre besser dort geblieben, doch da lärmten in renommierten Zeitungen einige betroffene Kolumnisten. “Der beste deutsche Film seit langem“ oder “Modern, ganz auf der Höhe der Zeit“ hieß es da von Kollegen. Doch was die in dem Film sehen, spielt sich nicht dort, sondern in ihren Köpfen ab. “Tiger, Löwe, Panther“ ist, so betrachtet, ein kleiner Privatfilm. Mit übrigens Natja Brunckhorst als stets traurige, bedepperte Pat. Als “Christiane F.“ in “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ war sie vor 8 Jahren auf der Leinwand überzeugender (= 1 PÖNI).