PÖNIs: (3,5/5)
ALIEN AN BORD. Titel = „THE PASSENGER“ von Raúl Cerezo und Fernando González Gómez (Spanien 2021; B: Luis Sánchez-Polack; K: Ignacio Aguilar; M: Alejandro Román; 91 Minuten; deutscher HEIMKINO-„Pierot Le Fou“-Start: 7.10.2022). SO EINEN FILM MAG ICH! Einfache, übersichtliche, raffinierte Story; mit viel Horror und reichlich Komödie, snuffige Temperamentsausbrüche, ausgesprochen blutige Eskapaden. Aus Spanien. Woher auch sonst. Denn dort vermengt man gerne das Extreme mit dem Lustigen. Wie hier. Wo sich vier Personen in einem herausgeputzten alten Van aufhalten, um sich von A nach Dorf- Sonstwo fahren, also bringen zu lassen. Als da wären: Eine vornehme blonde Dame mit ihrer eigensinnigen, aufmüpfigen Tochter im Teenageralter, Marta (PAULA GALLEGO); eine alleinstehende, religiöse mit einer schwarzen Haar-Perücke ausgestatteten attraktiven Frau sowie Blasco (RAMIRO BLAS), ein ziemlich geschwätziger, zwielichtiger, in die Jahre gekommener einäugiger Fahrer, der von früheren Stierkämpfen schwärmt und mit reichlich frauenfeindlichen Sprüchen verbal-herumeiert. Gemischt mit klassischen Autoradio-Paso Doble-Klängen. Anfangs = die Route. Mit vielen Andeutungen. Dann wird eine Senora „versehentlich“ überfahren. Von Blasco. Und nicht liegengelassen. Sondern „mitgenommen“. So dass die Aufregungen starten. Können. Details – nö. Nur so viel: Wir, nein DIE Vier bekommen es zu tun mit Nebel-Horror, Straßen-Stierkampf, einem lebendigen blutigen swingenden Finger bei Marta und – vor allem – mit scharfen Alien-Attacken. Nach Verwandlungseskapaden. Details – nö. Denn „diese Viecher“ bewegen sich stürmisch. Zunächst, unbemerkt, hinter der im Wagen angebrachten Glasscheibe, also zunächst drinnen, im Auto, bevor es nach draußen geht, in die sympathisch-bedrohliche Wald-Region.
„The Passenger“ oder: halt ein typisches Spätvorstellungs-Heim-Kino-Movie! Mit enormer Schlagkraft. Von knurrigem Reiz
Also – alles klar? Nein? Ist doch egal. Hauptsache – der Grusel kommt zünftig in Fahrt. Antwort – er kommt. Irgendwann steht auf meinem Zettel was von DIE EINÄUGIGEN LEBENDEN TOTEN. Warum ich DAS notiert habe, weiß ich nicht mehr. Wird schon was Schlimmes bedeuten. Viel kunterbunt-prolliges passiert hier bei dieser kessen, reichlich unbändigen = unanständigen Schwarz-Moll-Horror-Komödie im Reiz-Stall. Geeignet zum exquisiten Anschauen. Auch weil: verunstaltet mit extrem viel B-Radau-Charme. Prima (= 3 1/2 PÖNIs).