THE OLD OAK

PÖNIs: (4,5/5)

KEN LOACH, VERBEUGUNG! Titel = „THE OLD OAK“ von KEN LOACH (GB/Fr/Belgien 2022; B: Paul Laverty; K: Robbie Ryan; M: George Fenton; 113 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.11.2023). Ich schätze KEN LOACH. Sehr. Habe alle seine Filme gesehen. Die meisten davon geschätzt. Belobigt. Unvergessen. Wertvoll. Für Geist und Gedanken. ER  – der zweimalige Gewinner der „Golden Palme“ von Cannes (2006 für „The Wind That Shakes The Barley“ und 2016 für „Ich, Daniel Blake“ /s. Kino-KRITIK/5 Pönis)

In seinem, nach eigener Aussage, letzten Film zieht es den britischen Altmeister KEN LOACH, in diesem Sommer 87 geworden, wieder in den Nordosten Englands. „THE OLD OAK ist ein besonderer Ort: Es ist nicht nur der letzte Pub, sondern auch der einzig verbliebene öffentliche Raum, in dem sich die Menschen der einst blühenden, nordenglischen Bergbaugemeinde treffen. Nach 30 Jahren des Niedergangs stehen dem OLD OAK noch härtere Zeiten bevor. TJ Ballantyne (DAVE TURNER, deutsche Stimme: AXEL PRAHL), der Wirt, versucht händeringend seinen Pub zu retten, doch nach der Ankunft syrischer Flüchtlinge, die im Dorf untergebracht werden sollen, wird THE OLD OAK zum „umkämpften Gebiet“. Als sich TJ mit der jungen Syrerin Yara (EBLA MARI)  anfreundet, versuchen die beiden die so unterschiedlichen Kulturen einander näher zu bringen, für eine bessere Zukunft – nicht zuletzt auch für THE OLD OAK.

Thematisch bleibt sich Ken Loach treu: Erzählt die Geschichte zweier „Entwurzelter“. ER steht vor dem Ruin, SIE vor einer ungewissen Zukunft in einem ihr fremden Land. Indem sie aufeinander zugehen, retten sie sich gegenseitig und erschaffen im kleinen Bergarbeiterort eine Solidarität zwischen Engländern und Syrern, wie es sie seit den großen Arbeitskämpfen der Minenarbeiter nicht mehr gegeben hat. In einer Zeit, in der die Krisenherde auf der Welt sich immer mehr ausbreiten, in der Hass und Gewalt herrschen, bringt THE OLD OAK Hoffnung, dass es auch anders gehen kann – man muss es nur wollen.  Da können rassistische Einheimische sich noch so vehement aufplustern, sprich bemühen, Unrat zu stiften.

Es bleibt so: Wer sich ein KEN LOACH-Werk anschaut, wann und wo auch immer, ist ein Gewinner. Wie jetzt wieder (= 4 1/2 PÖNIs).

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