THE NUN

„THE NUN“ von Corin Hardy (USA 2018; B: James Wan & Gary Dauberman; K: Maxime Alexandre; M: Abel Korzeniowski; 96 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.09.2018).

Gastkritik von Caroline „Carrie“ Steinkrug 

Im Jahr 2013 gab der Australier James Wan mit CONJURING – DIE HEIMSUCHUNG (s. Kino-KRITIK) den Startschuss zu einer mittlerweile sehr beliebten Horrorfilm-Reihe mit düsterem Wiedererkennungswert. Fünf Jahre später erscheint jetzt passenderweise auch als fünfte Auskopplung dieses Franchises THE NUN (= Die Nonne). Dieses Mal allerdings unter der Regie des Briten Corin Hardy. Wan selbst klinkte sich „nur“ noch in die Entwicklung der Story mit ein. Und die geht wie folgt:

1952. Die junge Novizin Irene (TAISSA FARMIGA) wird gemeinsam mit Pater Burke (DEMIÁN BICHIR) auf eine vatikanische Ermittlungstour geschickt. Genauer gesagt nach Rumänien, in ein entlegenes Kloster. Sie sollen dort die unheiligen Geschehnisse aufklären, die seit dem vermeintlichen Selbstmord einer Schwester den Ruf des Konvents beschmutzen.

Urheber dieses Treibens ist der Nonnen-Dämon Valak (BONNIE AARONS), der bereits in CONJURING 2 (s. Gast-Kino-KRITIK) sehr schnell vom bloßen Sidekick-Spuk zur Schreck-Ikone avancierte. Deswegen bekam dieser Publikumsliebling auch schnell seinen eigenen Film. Mit vielen Geräuschen… und kaum Inhalt, denn der wird in viel zu vielen voraussehbaren Schockmomenten grausam erstickt. Hier ein Buh und dort ein Rumms – und aus! Nichts Neues also. Stattdessen tot-gesehenes Gruselgebaren, um eine hell-gekleidete Ordensfrau, die naiv durch altes Gemäuer wandelt. Bedroht von einem dunklen Monster, das lieber Streiche spielt, als wirklich Schaden anzurichten. Eine neurotische Exorzisten-Erfahrung und tonnenweise verschenkte Erzählpotentiale (wie beispielsweise das Charakterspiel zwischen Schwarz und Weiß) geben jeder Bemühung, ein ernsthaftes Angstlevel zu erreichen, den Rest.

Lediglich eines durchbricht diese laute Jahrmarkt-Effekthascherei doch ab und an: die dichte Atmosphäre. Typisch für das CONJURING-Universum durchzieht sie die nebeligen Friedhöfe in den rumänischen Wäldern. Ein Horror-Charme mit gewissem Schauwert, der die sonstigen religiösen Motive – wie umgedrehte Kruzifixe an zerfetzen Abteiwänden – etwas aus der okkultistischen Mottenkiste heraushebt. Keine „Nonne für die Tonne“ also… aber eben auch kein Horror-Hit. (= 2 ½ „Carrie“-PÖNIs)

 

 

 

Teilen mit: