THE LAST DUEL

PÖNIs: (3/5)

„THE LAST DUEL“ von Ridley Scott (Co-Produktion  + R; USA/GB 2020; B: Ben Affleck; Matt Damon; Nicole Holofcener; nach dem Buch „The Last Duel: A True Story of Trial by Combat in Medieval France“ von Eric Jager; K: DARIUSZ WOLSKI; M: Harry Gregson-Williams; 152 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.10.2021);

ME TOO. Titel = „THE LAST DUEL“. Von RIDLEY SCOTT (USA/GB 2020). Drehbuch: Ben Affleck; Matt Damon; Nicole Holofcener. K: DARIUSZ WOLSKI; 152 Minuten.  Es sind 24 Jahre her, dass Matt Damon und Ben Affleck das Drehbuch zum Film „Good Will Hunting“ verfassten und 1997 jeweils mit einem „Oscar“ dafür ausgezeichnet wurden. Ihre neueste Drehbuch-Zusammenarbeit basiert auf einem mittelalterlichen Ereignis in Frankreich, angesiedelt 1386, das auf Tatsachen basiert. Und heutzutage nach ME TOO klingt. Eine französische Adlige, die attraktive Marguerite (JODIE COMER), behauptet, vergewaltigt worden zu sein. Ihr Gatte, dem sie dies berichtet, ist Ritter Jean de Carrouges (MATT DAMON). Der Beschuldigte ist sein bester Freund und zugleich ein angesehener gesellschaftlicher Aufsteiger namens Jacques Le Gris (ADAM DRIVER). Der weist die Anschuldigungen zurück. Eigentlich wäre damit alles bereinigt, denn Frauen haben generell in dieser Zeit keinen Anspruch auf Wahrheit  beziehungsweise Wahrheitsfindung. Doch Jean will dies nicht akzeptieren. Fordert den ehemals Verbündeten Jacques zu einem Duell im Rahmen eines Gottesurteils heraus. Wohlwissend, dass seine Marguerite auf dem Scheiterhaufen endet, sollte er das Duell letzten Endes verlieren. Wie damals, anno 1950, als Japans Meisterregisseur Akira Kurosawa in dem dann zum Klassiker mutierten Samurai-Drama „Rashomon“ die Begriffe „Wahrheit“ und „Wirklichkeit“ kritisch hinterfragte, zeigt auch Ridley Scott die Tragödie aus drei Perspektiven. Wir erleben diese Historiengeschichte in einem Rahmen von 152 Minuten: zuerst aus den Augen von Jean de Carrouges, dann mit dem Blick von Jacques Le Gris, dem Beklagten, und schließlich durch die Perspektive von Marguerite. Dabei werden immer wieder Verweise der Historie mit den aktuellen (ME TOO-)Geschehen verbunden. Um sich schließlich dem titelgebenden DUELL in einer unglaublich brachialen Dimension zu widmen. Mit sagenhaften Action-Details. Wobei DARIUSZ WOLSKI mit seiner Kamera ganze Werksarbeit leistet. Übrigens – es ist die letzte gesetzlich verankerte französische Konfrontation dieser brutalen eisigen „Aufklärung“. Bei der es weniger um tatsächliche Aufklärung und mehr um die Ignoranz und Egozentrik von „Mann“ geht. Um schließlich in ein monumentales, heroisch (supergefilmtes) Gefecht mit allem lauten Drum und ungebremsten Dran auszuarten (= 3 PÖNIs).

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