THE KILLER

PÖNIs: (4/5)

FINCHERS FEST. Als Krimi-Menü. Titel = „THE KILLER“ von DAVID FINCHER (USA 2021/2022; B: Andrew Kevin Walker; der Film basiert auf der gleichnamigen Comic-Serie von Texter Matz = Alexis Nolent = und Zeichner Luc Jacomon; K: Erik Messerschmidt; M: Trent Reznor; Atticus Ross; 119 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.10.2023; deutscher HEIMKINO-Netflix-Start: 10.11.2023). DAVID FINCHER. Ich mag IHN. Meistens. Schließlich  verbinde ich mit IHM tolle Filme. Wie „Sieben“ (1995); „Fight Club“ (1999); „Panic Room“ (2002): „Zodiac – Die Spur des Killers“ (2007/s. Kino-KRITIK /3 PÖNIs); „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (2009/s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs); „The Social Network“ /2010/s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs); „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (2014/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); „MANK“ (2020/s. Heimkino-KRITIK /5 PÖNIs). David Fincher wurde mehrmals mit Preisen ausgezeichnet und über 100-mal nominiert. Dreimal war er für den „Oscar“ nominiert.

Sein aktueller Film ist ein exzellenter Kammerspiel-Thriller. Handelt von einem namenlosen amerikanischen Auftragskiller. Dessen Lebens- und „Berufs“-Philosophie er uns diverse Male „interessant“ wie präzise erläutert. In sardonischen Off-Kommentaren sinniert er über die Unterschiede zwischen Skeptizismus und und Zynismus und den angeborenen Mangel an Güte in  der Menschheit. Währenddessen er dann erstmals „patzt“. Beruflich. Und viele Umweg-Wege benutzen muss, um halbwegs aus dem Für-Ihn-Nun-„Schlamassel“ zu entkommen. Dabei „trennt“ er sich, ungern, aber deutlich, von seinen eisernen Regeln, die besagen, dass Jobs niemals persönlich einwirken dürfen. Ganz im Gegenteil, lautet nun sein existentielles Motto.

Der Film ist in sechs Kapitel unterteilt, die jeweils an einem neuen Schauplatz spielen nach dem sie benannt sind, gefolgt von einem Epilog. Und: Schließlich taucht auch TILDA SWINTON auf, als „The Expert“, und zahlt für ihr „unbeherrschtes Benehmen“.

Ach so ja  – DIE einzige wirkliche Actionszene des Films, in der es zu einer Schlägerei zwischen dem Killer und dem von dem Neuseeländer SALA BAKER gespielten Typ Brute kommt, wurde von dem Stunt-Experten DAVE MACOMBER populär choreografiert.

DER STAR in diesem coolen Streifen aber ist ER, MICHAEL FASSBENDER, geboren am 2. April 1977 in Heidelberg, Baden-Württemberg als Sohn eines deutschen Vaters und einer irischen Mutter. Wie ein deutscher Tourist gekleidet und einem Fischerhut auf dem Kopf, der sein Gesicht verdeckt, ist ER nach Paris gereist, um „ordnungsgemäß“ einen Job zu erledigen. ER bezieht in einem angemieteten Loft/WeWork-Büroraum im Obergeschoss eines Gebäudes Stellung und nimmt ein Fenster in dem gegenüberliegenden Fünf-Sterne-Hotel ins Visier. Wartet darauf, dass der Mann, mit dessen Tötung er engagiert wurde, in seiner Suite auftaucht, um ihn mit seinem Präzisionsgewehr eine Kugel in den Kopf zu jagen. Wie stets verbringt er die Zeit des Wartens mit Yoga.

Mit seiner ganz und gar kühlen, rationalen  Figur erinnert der namenlose Killer an Figuren aus dem früheren französischen Gangsterfilmmilieu, die – so unvergessen und einzigartig – von Stars wie Alain Delon („Der eiskalte Engel“) oder Lino Ventura („Der zweite Atem“) faszinierend-cool gespielt wurden. Fassbender schließt sich ihnen heute an. ER ist konsequent stocksteif, besessen professionell und mit inneren = „selbstverständlichen“ Monologen gefüllt. Bereit, sie uns zu erklären. Ursprünglich sollte Brad Pitt, einer der Hauptakteure von „Sieben“, auch hier die Titelrolle übernehmen. Doch nach dem Herstellungswechsel zu Netflix wurde Pitt durch den deutsch-irischen Akteur Michael Fassbender ersetzt. Auf dass wir uns an einen kommenden Superstar in der Vorentwicklung zu gewöhnen beginnen. Mit Sätzen wie – „Mir ist alles Scheiß egal“.  /  „Untersage dir Empathie. Empathie ist Schwäche“. /  Na gut (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: