TATORT: WO IST MIKE? (16.5.2021)

(Fotoquelle: BR/Marco Nagel)

PÖNIs: (4/5)

SIE sind „Tatort“-Exoten, die Franken-Chef-Ermittler FELIX VOSS (Fabian Hinrichs) und PAULA RINGELHAHN (Dagmar Manzel). Jedes Jahr ein Fall, den letzten, den sechsten, klärten sie in einem saumäßigen Stoff und Film am 1. März 2020 in „Die Nacht gehört Dir“ (s. TV-KRITIK/1 PÖNI). Heute, beim Franken-Krimi-Nummer-Sieben, ist man aus dem bekannten (An-)Spannungsrhythmus herausgetreten. Setzt auf mysteriöse, „fragwürdige“ Einzelteile. Was bedeutet – nichts ist gleich klar, deutlich, sondern wir Zusehenden müssen es speichern und in den Zusammenhang setzen. Dabei erleben wir, wie, besser was: Anschuldigungen mit Beschuldigten anzustellen vermögen. In „Wo ist Mike?“ befinden wir uns in einem kriminalistischen Psycho-Puzzle, das sich erst gegen Ende – und nicht vollständig klar – löst. Die sonst übliche Krimi-Masche, hier die anpackenden Aufklärer-Polizisten, dort die blasierten Schurken, funktioniert nicht. Und dass selbst Kollegin Paula hier privat mitmischt, hat Drehbuch-Autor THOMAS WENDRICH geschickt und überhaupt nicht lächerlich mit-eingebunden. Will sagen: Das gesamte Ensemble, darunter SYLVESTER GROTH als, ja als wer eigentlich?, und SIMON FRÜHWIRTH, der „Titus“, trifft die doppelbödigen Töne und die tickenden Gedanken. Während Regisseur ANDREAS KLEINERT für pikant-klare Aufklärungs-Verhältnisse sorgt: „Manchmal reicht es nicht, die Wahrheit zu sagen. Sie muss auch stimmen“. Und wie lautete noch gleich der „typische“ fränkische Witz hier: „Was macht ein Geribbe im Gebüsch? Es hat beim Versteckspiel gewonnen“. Franken kann auch komisch-gemein (= 4 PÖNIs).

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