PÖNIs: (3,5/5)
Seit März 2016 („Auf einen Schlag“) ermitteln zwei Oberkommissarinnen in der sächsischen Hauptstadt in Sachen ARD-„Tatort“. Nach dem 2018er Ausstieg von Alwara Höfels (als Hennie Sieland) sind nun die Oberkommssarinnen KARIN HANCZEWSKI als Karin Gorniak und „die Neue“ CORNELIA GRÖSCHEL als Leonie Winkler aktiv. Ihr Chef ist weiterhin „der ulkige“ MARTIN BRAMBACH als Kommissariatsleiter Peter Schnabel. Sechs Folgen lang gab es ziemliche Diskrepanzen mit den Dresden-Krimis von wegen: „merkwürdige“ Fälle, „eigenartiges“ Personal. Sächsische Nuscheleien. Dies änderte sich beim Fall 7 – „Das Nest“ – am 28. April 2019 immens (s. TV-KRITIK); „Sachsen“ lieferte einen Spitzen-Krimi ab, der bis heute in Sachen Hochspannung mit Niveau erstklassig nachhallt (= 5 PÖNIs).
Heute Abend startete die ARD in die neue „TATORT“-Saison. In Dresden. Bedeutungsvoller Titel: NEMESIS; aus der griechischen Mythologie als „Göttin des gerechten Zorns“ bekannt. Was sich, nach Anschauen, als spöttisch-ironischer Titel erweist. Co-Drehbuch-Autor, gemeinsam mit Mark Monheim, und Regisseur war der dreifache „Grimme-Preisträger“ Stephan Wagner (zuletzt: „Mord in Eberswalde“/2014). Wagner zollt „#MeToo“-Reverenz. Frauen auf der „guten Seite“ gegen eine Psycho-Furie auf der anderen. Lief zunächst etwas zäh an, entwickelt sich dann aber zum richtig guten Spannungsding. Wenngleich die Lösung sich schon bald andeutete (dabei vorzüglich, die kranke Mama Katharina: BRITTA HAMMELSTEIN). Während der 14-jährige JURI WINKLER, bekannt als Genie Oskar aus den beiden „Rico und Oskar“-Kinderkinofilmen und aus dem Hessen-„Tatort“ „Unter Kriegern“ vom 08.04.2018 (s. TV-KRITIK), wo er zum jüngsten Mörder in der „Tatort“-Geschichte avancierte, in der Rolle als Papa-Killer Viktor gut ‘rüberkam. Und Meister Schnabel so langsam „normal(er)“ wird. Ein ordentlicher „Tatort“-Krimi-Saison-Auftakt (= 3 1/2 PÖNIs).