TATORT: HACKL (12.3.2023)

PÖNIs: (4/5)

(Fotoquelle: BR / Hendrik Heiden)

Auf SIE war seit Jahren Verlass mit Spannung – auf die in und um München tätigen Kriminalisten Ivor Batic (MIROSLAV NEMEC) und Franz Leitmayr (UDO WACHTVEITL). Bis SIE beim 91. Fall total patzten. Als es am 2. Weihnachtsfeiertag 2022 „Mord unter Misteln“ hieß, entglitt ihnen und den Machern total die „Tatort“-Show (s. TV-KRITIK /2 PÖNIs). Motto: Selten so einen bescheuerten, sprich langweiligen Kostüm-Historien-Krimi gesehen. Die Peinlichkeit, will sagen der Zuspruchsverlust, war enorm. Finde in meinen Unterlagen den Hinweis, dass nur ein hinreißender Kater namens Chester es war, der ein baldiges Abschalten verhinderte. Um so gespannter war ich heute Abend mit dem nächsten „Tatort“-Abenteuer im Söderland. Und wurde NICHT enttäuscht; ganz im Gegenteil. Die beiden Ermittler waren wieder geerdet, die Geschichte besaß ungemein sozialen Sprengstoff, während das Ensemble eine erstklassige Team-Leistung bot. An der brillanten Rampe – der großartige BURGHART KLAUßNER als Johannes Bonifaz HACKL. Den die wütende Nachbarschaft attackiert: „Der Mann is‘ ne Zeitbombe“. Ist ein Psychopath mit vielen gemeinen Schüben. Im Münchner Hasenbergl tobt eine gesellschaftliche Wut. Hinter den kalten, hohen Fassaden entpuppt sich, präsentiert sich eine Bürgerwelt mit viel Frust, Enge, Hass  und Neid. Die sich gerade daranmacht, einen „Schuldigen“ zu bestimmen. Vorzuzeigen. Während die Obrigkeit routinemäßig bemüht ist, für Ordnung zu sorgen. Was für ein packender „Tatort“-Krimi von Dagmar Gabler (Drehbuch) und Katharina Bischof (Regie). ( = 4 PÖNIs).

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