TATORT: EIN PAAR WORTE NACH MITTERNACHT (4.10.2020)

PÖNIs: (4/5)

(Fotoquelle: rbb / Stefan Erhard)

Zuletzt, bei ihrem 11. Kriminalfall „Das perfekte Verbrechen“, ARD-erstausgestrahlt am 15. März 2020, kamen die Berliner Ermittler MERET BECKER (als Ermittlerin Nina Rubin) und MARK WASCHKE (= Robert Karow), richtig gut in Spannungs-Schwung (s. TV-KRITIK / 4 PÖNIs). Heute, mit der 12. Folge, nach einem Drehbuch von Christoph Darnstädt und unter der Regie von Lena Knauss (die übermorgen 36 wird), vermischen sich beim „Tatort“ Nummer 1139 Nazi-Vergangenheit und Gegenwart-Schuld. Ein 90-jähriger Bauunternehmer, Klaus Keller (ROLF BECKER), ist tot. Ermordet. Mit einem deutlichen Schild am Hals: „Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen“.“Sowas hat die SS Deserteuren um den Hals gebunden, bevor sie sie hingerichtet haben“, weiß die Jüdin Nina Rubin aufzuklären. In der Keller-Familie rumort es. Nina und Robert stoßen bei ihren Ermittlungen auf Dreck von Vorgestern. Stoßen aber erst ganz zum Schluss auf die dreckige Lösung. (Ihre kurz eingeblendeten jeweiligen privaten Scharmützel sorgen nur für eine kurze Ablenkungs-Notiz.) Oben rechts steht auf dem Bildschirm: 30 Jahre Deutsche Einheit. Verweist die ARD auf das politische Tagesthema. Das Personal, darunter STEFAN KURT als Bruder Michael Keller und MARIE-LOU SELLEM als Gattin Maja Keller, punkten enorm. Wie überhaupt endlich einmal ein „Tatort“-Krimi mit interessanten, deutlichen Familien- und Gesellschaftsfragen eindringlich bohrt. Motto: Hier geht vieles weit über die aktuelle Ost – West – Debatte hinaus. Der RBB-Film „Ein paar Worte nach Mitternacht“ war nur tonmäßig teilweise „ungalant“. Aber selbst das konnte man (diesmal) aushalten (= 4 PÖNIs).

 

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