PÖNIs: (4/5)
ER ist d e r „Tatort“-Exote: Peter Faber aus Dortmund (JÖRG HARTMANN). Der Frau und Kind bei einem Autounfall verloren hat, was sich später als Mordanschlag herausstellte. Was ihm immer noch sehr zusetzt. Seine Depri-Seele tuckert jedenfalls immer noch enorm. Und nun ist ihm ja auch die von ihm geschätzte, gemochte Kollegin Martina Bönisch (Anna Schudt) „abhanden“ gekommen. DIE hatte den letzten „Tatort“-Auftritt – „Liebe Mich!“, am 20. Februar 2022 – nicht überlebt (s. TV-KRITIK/5 PÖNIs). Mal schauen, wie Faber, der Parka-Wüterich, dies verdaut hat, wenn er heute an seinem 22. Kriminalfall bastelt, für den Jörg Hartmann auch am Drehbuch mitschrieb (gemeinsam mit Jürgen Werner). Und vor allem – wie verläuft jetzt die polizeiliche Zusammenarbeit mit Kollegin Rosa Herzog (STEFANIE REINSPERGER) und dem (oft auch missmutigen) Kollegen Jan Pawlak (RICK OKON). Bin mal gespannt.
Wie war’s gerade? Regisseur Richard Huber ließ bei diesem Spannungsfilm keinen „normalen“ Kriminalfilm laufen, sondern setzte auf Trauerarbeit. Martina Bönischs Tod hat alle „betroffen“ gemacht. Und jeder des Dreierteams kämpft jetzt mit, besser gegen eigene Dämonen. Faber ist krankgeschrieben und haust in einem alten Manta im Wald; wankt unrasiert und verwahrlost herum; dann taucht sein dementer Vater plötzlich auf und spielt mit; und bei Rosa und Pawlak kochen auch eine Menge privater, „unbearbeiteter“ Emotionen hoch. Die atmosphärische Stimmung ist surreal und endet schließlich in einem riesigen Tunnel. Unterhalb der Straßen. Faber und seine Rettung. Als ich beschloss, mich DARAUF einzulassen, wurde der „Tatort“ faszinierend ( = 4 PÖNIs).