PÖNIs: (1/5)
SIE sind die Exoten innerhalb der „Tatort“-Reihe: DIE FRANKEN. Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn (DAGMAR MANZEL) und ihr Kollege Felix Voss (FABIAN HINRICHS). Seit dem 12. April 2015 („Der Himmel ist ein Platz auf Erden“) sind sie in Nürnberg und Umgebung alljährlich unterwegs. Zuletzt am 24. Februar 2019 in „Ein Tag wie jeder andere“, einem Krimi, bei dem gute Spannungslaune verbreitet wurde (s. TV-KRITIK). Heute, bei ihrem 6. „Tatort“-Auftritt, war der auch Kinofilm-erprobte MAX FÄRBERBÖCK („Anonyma – Eine Frau in Berlin“) als Co-Autor und Regisseur ihr Spielleiter. Dem geht es um einen „Pflicht-Krimi“ und mehr um: trübe Liebe. Weil das, also DAS mit der Liebe, ja immer irgendwie „behämmert“ scheint. Soll man sich denken. Wobei – hier haben alle einen Irgendwie-Dachschaden. Auch der liebestolle Felix. Der mit einer Honigverkäuferin anbandelt, besser: umgekehrt; sie „grapscht“ sich ihn. Verbal. Bevor es aber zum ersten Date kommt, muss der Mordfall geklärt werden. Auch hierbei zeigt sich – die Getötete war enorm „daneben“. Der Film schlingerte. Von viel symbolischer Drama-Musik unterlegt. Und eigentlich müsste dieses Läppisch-Langweilige-Filmetwas von Psycho-Pseudo-Krim heißen: „Der böse Anton“. DER nämlich riecht zehn Meilen gegen den Wind als Schuldiger, nur das Film-Personal darf das lange nicht merken. Bei diesem Zauder-Taumel im Heute und Gestern. Mit diesen verkopften Tupfern von sonnigen Lebensscheiße-Motiven, weil „Mensch“ doch keine glücklichen Emotionen zustande bringt. Stattdessen: Tiefe vielsagende Nichts-Blicke inmitten gehauchter Sprache. Motto: Das Leben ist halt trostlos.
Herrschte am vorigen Sonntag, beim Schwarzwald-„Tatort“, das Entsetzen von wegen erheblichem Dilletantismus, dominierte heute Abend, bei diesem depressivem Kunst-„Tatort“-Versuch, die elende LANGEWEILE = L a n g e w e i l e = annonciert. Und dass am Ende, um zu signalisieren, wir haben es hier schon mit einem „Tatort“-Krimi zu tun, dann die SEK-Maschinerie in Bewegung kam, hatte den Charme von Lächerlichkeit. Ein dickes Minus für die reichlich gestörten TATORT-Franken (= 1 PÖNI).