TATORT: DER WELTEN LOHN (1.11.2020)

PÖNIs: (4/5)

(Fotoquelle: SWR/Benoit Linder)

RICHY MÜLLER (als Thorsten Lannert) und FELIX KLARE (Sebastian Bootz) zählen zu den zuverlässigsten „Tatort“-Ermittler. Zuletzt, bei ihrem 25. Fall = „Du Allein“ = waren die Stuttgarter Hauptkommissare am 24. Mai 2020 in Top-Form (s. TV-KRITIK/4 1/2 PÖNIs). Heute Abend wurde die Spannungsqualität fortgeführt. Der Typ heißt Oliver Manlik und wird von BARNABY METSCHURAT als gestörter Psycho mit Gewalt-Eskapaden brillant gespielt. Er war, als Bauernopfer einer tüchtigen deutschen Firma, wegen deren Korruption in den USA über drei Jahre dort im Gefängnis. Und fordert nun, nach seiner Rückkehr, großzügige Entschädigung. Was natürlich sein Boss als lächerlich abtut. Die Ausgangspositionen sind klar, das Duell um die Gewinner-Pose kann starten. Bei dem die beiden Polizisten cool mitmischen. Und die Ex-Ehefrau mit jugendlichem Sohn aufpassen muss, nicht mehr von Manlik benutzt zu werden. Drehbuch-Autor BORIS DENNULAT und Regisseur GERD SCHNEIDER vermögen von einem schwarzen Handelsfight sehr spannend zu erzählen. Knallhartes Motto: das Wertesystem richtet sich, ausschließlich, nach dem geschäftlichen Erfolg. Und wehe, wenn du nicht entsprechend funktionierst. Mittendrin: Der kaputte, verzweifelte Barnaby, der sich immer weniger unter Kontrolle kriegt. Der Film ist flott in der Erzählung, gut geschnitten und vermag mit einem starken Männer-Ensemble großartig zu punkten. Endlich einmal ein Krimi, der diese Qualitätsmarke „TATORT“ auch verdient. Und sich mit einem Amok-Satz klar und deutlich und verständlich ausdrückt: „WIRTSCHAFT IST KRIEG“ (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: