TATORT: BOROWSKI UND DAS DUNKLE NETZ (19.3.2017)

PÖNIs: (2/5)

Diese fette, liebestolle und dann ermordete Proll-Schlampe von der Hotel-Rezeption, ist deren Tod und Leiche eigentlich überhaupt entdeckt worden?
Und dieser Borowski, dieser introvertierte Polizei-Egomane, schwierige Team-Player und nun auch Umweltverschmutzer, schmeißt einfach so alles auf die Straße: erst das „Sabine“-Handy, am Ende den gelben Beweiszettel.
Der aktuelle Kieler-ARD-„Tatort“ Nr. 1015, „Borowski und das dunkle Netz“, wurde anfangs als Cyber-Krimi verkauft, um dann in „schiefe“ Aufklärungsbahnen zu geraten. Motto: Jeder wird mal verdächtig angedacht. Angekratzt. Nach einiger Spannungszeit uferte der Krimi des Autoren-Regisseurs David Wnendt (Kinofilme: „Feuchtgebiete“/2013 und „Er ist wieder da“/2015) in Richtung Bedächtigkeit und Belanglosigkeit aus. Schließlich: Es war der Gärtner, pardon, der stets lächelnde „Nebenbei-Graue“ vom LKA. Die Auflösung: dümmlicher und dünner Quatsch. Und der „alte und frustrierte“ (Dialog-)Borowski alias Axel Milberg: Gab sich als Stinkstiefel Mühe. Sibel Kekilli als laufstarke Frau Kollegin Brandt auch. 

Dieser Thriller über die „Tücken“ im Netz war über-ambitioniert; nach spätestens 60 Minuten war die Spannungsluft ‘raus. Gutes Thema, verschenkt. Dafür machte die ARD erneut „passende“ Werbung: Um 21:13 Uhr in der Krankenhaus-Szene; um 21:41 im Auslauf: für die hauseigene Serie „Charité“. Wenn schon, dann lieber für Schnaps. Den brauchte man heute, um das letztlich rubbelige „Tatort“-Gebräu durchzustehen (= 2 PÖNIs).

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