POWER RANGERS

PÖNIs: (3/5)

„POWER RANGERS“ von Dean Israelite (USA 2016; B: John Gatins; nach der gleichn. US-TV-Serie von Haim Saban; K: Matthew J. Lloyd; M: Brian Tyler; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.03.2017); meine literarischen Kinderzeit-Helden hießen Georginia (genannt George), Julian (genannt Ju), Richard (genannt Dick), Anne und ihr intelligenter Mischlingshund Timotheus, genannt Timmy. Von der „Fünf Freunde“-Kinderkrimi-Reihe der britischen Autorin Enid Blyton konnte ich gar nicht genug lesen. Ihre Nachfolger-TV-Helden aus den Neunziger Jahren sind die POWER RANGERS. Seit sie ab 1993 erstmals über die Bildschirme powerten, ist ein gigantisches Franchise-Imperium entstanden. Das nun auch Big-Kino-Kasse machen soll.

Dabei ist die Ausgangslage simpel und eigentlich nix Neues. Fünf schulische Außenseiter, Jason + Kimberly + Billy + Trini + Zack aus der kalifornischen Kleinstadt Angel Grove, stoßen zufällig aufeinander, gelangen an fünf „klirrende“ magische Steine, die sie zum Hologramm-Chef Zordon (BRYAN CRANSTON/nicht zu erkennen) führen. Und zu seinem kleinen witzigen Roboter-Gehilfen Alpha 5, ein niedliches Gag-Utensil (R2-D2 lässt aus der Ferne grüßen). Zordon war einst, vor gaaaanz langen Zeiten, der irdische Anführer „Red Ranger“. Doch dann … egal. Jedenfalls beauftragt er nun den heutigen Nachwuchs, die Welt vor der zerstörungswütigen Außerirdischen Rita, mit Nachnamen Repulsa (ELIZABETH BANKS/auch nicht zu erkennen), zu retten. Doch die Fünf sind zunächst skeptisch. Was, warum, wieso, WIR … sollen Auserwählte sein? Das glauben wir jetzt erst einmal gar nicht. Zumindest: Skepsis allerorten. Das Warm-up dauert. Geschlagene Anderthalb-Leinwand-Stunden, in denen sie ihre Persönlichkeiten offenbaren, sich dadurch endlich akzeptieren, als Team zusammenwachsen, um schließlich in ihre bunten Power-Anzüge zu steigen und jetzt, mit ihren speziellen Superkräfte-Fähigkeiten, den Kampf aufnehmen zu können.

Irgendwie eine Mischung aus New-Fünf Freunde im Transformers-Kosmos. Mit anfangs sympathischer Personality-Performance; jeder darf sich mehr oder weniger präsentieren, bevor man dann die „speziellen“ Kräfte bündelt und sich in den heiß‘ erwarteten Trick-Energie-Taumel begibt, sozusagen in den Ring steigt, wo die schlimme Rita mit ihren fiesen überdimensionalen Sand-Getreuen lauert, um sie alle „alle“ zu machen. Fight the Power, lautet fortan das effektvolle wie lautstarke Motto.

Und noch ‘ne Portion Superhelden. Als hübscher Quatsch. Alles schon mal gesehen, vieles schon mal vernommen. Dennoch: Läuft ganz passabel unterhaltsam durch. Als Popcorn-Movie mit Gehirn-Weichspüler. Nach zwei eher bescheidenen Spielfilm-Vorläufern, „Power Rangers – Der Film“ (1995) und „Turbo: Der Power Rangers Film“ (1997), hat der in Südafrika geborene, in Australien aufgewachsene und in den USA arbeitende Regisseur DEAN ISRAELITE (Debüt 2015: „Project Almanac“) eine lockere Blockbuster-Show inszeniert – Budget: 105 Millionen Dollar -, die mehr auf ironischen Jux und spielerische Tollerei setzt als auf nur-plumpe Gewalt-Auswüchse wie vielerorts im Genre sonst (= 3 PÖNIs).

 

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