STASIKOMÖDIE

PÖNIs: (1/5)

„STASIKOMÖDIE“ von Leander Haußmann (B + R; D 2020/2021; K: Michael Grabowski; M: Malakoff Kowalski; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.5.2022);

LAHM. LÄSTIG. Titel = „STASIKOMÖDIE“. Von Leander Haußmann (B + R; D 2020; K: Michael Grabowski; M: Malakoff Kowalski; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.5.2022). Manchmal, wie gemeint: manchmal, habe ich die Faxen dicke. Wenn mir ein neuer deutscher Film an vielem vorbeistreift. Dies ist mal wieder solch ein Werk. Fängt an und erklärt: Ostberlin. 80er Jahre. Trotzdem scheint die Sonne. Oh wie unulkig. Dann taucht Ludger (jung: DAVID KROSS; später als erwachsener Ludger Fuchs: JÖRG SCHÜTTAUF) auf und bleibt an der einsamen Ampel stehen, weil diese auf lange Dauer auf rot geschaltet ist. Von einem Stasi-Oberst, der Ludgers Eigenschaft als möglicher Stasi-Mitarbeiter testet. Diesen Geheimdienstler mimt HENRI HÜBCHEN als ständig besoffener und permanent rauchender Schlumpi. Mit grauslichen Zähnen bestückt. Dann erblicken wir ausgesprochen dämliche Stasi-Figuren, die mit dem Ludger – jetzt ein beruflicher Schnüffler – heimlich, also unauffällig, in der Prenzlauer Berg-Szene herumwildern sollen. Und immer mal wieder kurz tritt auch DETLEV BUCK als herumlungernder Straßenpolizist Horkefeld mit einem Kontrolleurs-Wort in Erscheinung: AUSWEIS. Ist das saukomisch. „Mehr“ allerdings fällt mir nicht ein, den Rest dieses völlig uninteressanten und Karacho-langweiligen Films habe ich leider vergessen. Gut, dass ich im Besitz der Mai-Ausgabe des Magazins „epd film“ bin, wo auf Seite 80 die Kollegin Britta Schmeis am Kritikende ihres Verrisses festhält: „Vielleicht liegt es an den vielen verschiedenen Fassungen, Überarbeitungen und Nachdrehs, dass die STASIKOMÖDIE keine eigene, stringente Dynamik entwickelt. Erste Rohfassungen waren schon im März 2020 beim Testpublikum durchgefallen. Vielleicht ist es auch das ewig gleiche Personal – Schüttauf als Stasischergen hat man nun schon häufig genug gesehen -, das nicht mehr überrascht, oder auch die verklärende Ostalgie, die 30 Jahre nach dem Mauerfall einfach nicht mehr funktioniert. Was bei SONNENALLEE vor gut 20 Jahren originell erschien, ist inzwischen nur noch ein müder Abklatsch“ (= 1 PÖNI; für das gerettete Ampel-Kätzchen zum Filmstart  sowie  für die Mittendrin-Song-Ausschnitte des stimmungsvollen „The Kinks“-Klassikers „Death of a Clown“).

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