SOLO: A STAR WARS STORY

PÖNIs: (2/5)

„SOLO: A STAR WARS STORY“ von Ron Howard (USA 2017; B: Lawrence Kasdan, Jonathan Kasdan; K: Bradford Young; M: John Powell, John Williams (= Titelmusik + Han Solo-Thema); 135 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.05.2018); die Fakten: Der internationale Start-Termin des Film ist der 25. Mai 2018 (hierzulande ein Tag eher), also auf den Tag genau 41 Jahre nach der Veröffentlichung von „Krieg der Sterne“ (Inzwischen: „Star Wars IV“) von George Lucas. Lucas, gerade, am 14. Mai 74 Jahre alt geworden, hat ja 2012 seine Firma „Lucasfilm“ mitsamt den Rechten an seinem „Star Wars“-Imperium für 4 Milliarden Dollar an die Walt Disney-Company verkauft. Natürlich müssen/wollen DIE jetzt die viele Dollar-Kauf-Kohle wieder ‘reinholen. Also wird jetzt, nach der so erfolgreichen letzten 8. Episode – „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ (s. Kino-KRITIK/Kino-Nettogewinn für Disney rund 417 Millionen US-Dollar) -, begonnen, auch „Seiten-Geschichten“ zu drehen, zu erzählen, damit der amerikanische Rubel weltweit weiter rollt. Deshalb wurde ab Januar 2017 mit der Arbeit an dem neuen Werk „Untitled Han Solo Star Wars Anthology Film“ (Arbeitstitel) begonnen. Als Regisseure fungierten die Spielleiter Phil Lord & Chris Miller („22 Jump Street“; „The LEGO Movie“; „Wolkig mit Aussichten auf Fleischbällchen“). Am Dienstag, den 20. Juni, als weit über die Hälfte des Films bereits abgedreht war, wurden die beiden Filmemacher von der Produzentin Kathleen Kennedy gefeuert. Als Grund wurde spekuliert, dass ihr der anarchische Humor der Beiden für das eher biedere „Star Wars“-(Disney-)Universum nicht (mehr) gefallen habe. Der zweifache „Oscar“-Preisträger RON HOWARD, 63, bekannt geworden mit Filmen wie „Frost Nixon“; „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“, „The Da Vinci Code – Sakrileg“; „Apollo 13“ wurde neu verpflichtet und drehte nicht nur weiter, sondern auch vieles, man spricht von bis zu 70 Prozent, neu. Was insoweit bemerkenswert war, weil sich Disney auch schon für das nächste „reguläre“ Star Wars-Projekt – „Star Wars: Episode IX“ – vom vorgesehenen Regisseur Colin Trevorrow im letzten September getrennt hatte (von wegen „unterschiedliche Visionen“), so dass der Kino-Start dieses Serien-Streifens – Regie nunmehr: J. J. Abrams – auf den 20. Dezember 2019 verschoben wurde. Zurück: Die Europa-Premiere von „Solo: A Star Wars Story“ fand kürzlich, am 15. Mai 2018, auf den Filmfestspielen von Cannes statt.

HAN SOLO. Seines damaligen Zeichens Marke draufgängerischer Weltraumpilot. Ewig und drei Tage verkörpert und verbunden mit HARRISON FORD. Im ersten „Krieg der Sterne“-Movie von 1977 wie in den „Star Wars“-Folgefilmen „Das Imperium schlägt zurück“ (1980), „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983) sowie „Das Erwachen der Macht“ (2015). Nun aber – Geburtsrolle rückwärts. Mit der Frage: Wie war Han der Solo eigentlich als junger Mann? Bevor er zur Legende der Rebellion wurde? Als resoluter Fighter gegen die düsteren Mächte des Imperiums? Ein Bübchen namens ALDEN EHRENREICH, geboren am 22. November 1989 in Los Angeles, der bislang eher unauffällig in Filmen wie „Regeln spielen keine Rolle“ oder „Hail Caesar!“, aber auch „auffällig“ = interessant in dem Fantasyfilm „Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe“ (2012) mitmischte, mimt auf Harrison Ford-Jung. Und DAS GEHT IN DIE HOSE. Ganz schlimm – VOLL!

Und wir wissen, wenn das Titel-Männeken nicht funktioniert, tut es auch nicht die Insgesamt-Show. Alden Ehrenreich wirkt wie eine zu klein geratene Marionette aus einem gewöhnlichen Kosmos-Pups. Namens Corellia. Auf diesem Planeten herrscht, etwa ein Jahrzehnt vor dem ersten „Krieg der Sterne“-Opus, Chaos. Anarchie. Diktatur. So etwas in der Art. Anführerin: eine eklige Syndikats-Chefin. Für Jung-Schmuggler Han gilt das Motto: Bloß weg von hier. So schnell wie möglich. Mit einem geklauten Raumschiff in die Weiten des Alls abheben. Gemeinsam mit Freundin Qi´ra (EMILIA CLARKE/seit April 2011 die Drachenmutter Daenerys Targaryen in „Game of Thrones“). Natürlich geht einiges schief, sie werden getrennt. Sie muss zurückbleiben. Er begibt sich, nach rund einer Stunde magerer Anlauf-Beliebigkeit, auf seine Abenteuer. Als nunmehr Han SOLO. (Den Nachnamen bekommt er von einem Bürokraten, weil er keinen eigenen Familiennamen besitzt; so so). Bei denen ihm, in einem Schlammloch-Gefängnis, Bald-Darauf-Kumpel Chewbacca, dieser Fell-Wookie (JOONAS SUOTAMO), begegnet. Dann schließt sich Han der Truppe von Söldner Beckett (WOODY HARRELSON) an, was „den richtigen Beginn“ des Films einläutet. Wenn endlich sämtliche Figuren zusammen sind, um die üblichen „komischen“ Abenteuer von und mit Kriminellen, Spinnern und All-Despoten aufzuplustern. Dabei sind die Neben-Beteiligten allemal präsenter und reizvoller als die vermeintliche Haupt-Type, denn wie da Alden Ehrenreich profillos und lahm sich durch das nunmehr spannendere Geschehen mogelt, ist auffällig-unangenehm. Mit einer geradezu spartanischen Null-Ausstrahlung. Gegenüber = Woody Harrelson, der sich offensichtlich bremsen muss, um nicht als eigentlicher Chef ‘rüberzukommen; Donald Glover (als cooler Schmuggler Lando; einst bzw. „später“ von Billy Dee Williams erwachsen verkörpert) oder „Avenger“ PAUL BETTANY (als Schizo Dryden Vos) = ist/bietet Alden Ehrenreich eine Minus-Gestalt. Kindische Einfalt pur. Während Emilia Clarke mit modernem Pferdeschwanz und hübschen Ohrringen schließlich mehr wie ein Girl aus „Grease“ agiert als wie ein überzeugendes Power-Girl im All. Einzig die „nette“ Droidin L3-37 fällt aus dem (Metall-)Rahmen, wenn sie gleiches Recht für alle Roboter einfordert. Ulkig.

Ein fader Witz-Film: das ist „Solo: A Star Wars Story“. Missglückt, weil der Hauptakteur ausfällt und damit das Aushängeschild ein-, besser: auseinander-bricht. Und sich um ihn herum die Überraschungen und Gegebenheiten in altbekannten, mau-konstruierten, routinierten Action-Unterhaltungsgrenzen bewegen. Das Kasperle-Theater stockt, möge die … ach nee (= 2 PÖNIs).

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