Heute stelle ich wieder einmal einen amerikanischen Spielfilm vor, der hierzulande vorher weder im Kino noch im Fernsehen zu sehen war. Und der es auch Zuhause, in den USA, schwer hatte, im Kino vorgeführt zu werden, da er keinen Verleiher fand. Er zählt zu den konsequentesten, also unbequemsten POLITISCHEN Filmemachern seines Landes. Sein 2004 in nur 6 Wochen Drehzeit entstandener und mit eigenem Geld finanzierter Low-Budget-Film heißt
„SILVER CITY“ von John Syles (B+R; USA 2004; 128 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 15.02.2007) und kann mit einem Star-Ensemble aufwarten: DANNY HUSTON („Aviator“; „21 Gramm“), „Oscar“-Preisträger CHRIS COOPER („Adaption“; „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg“); „Oscar“-Preisträger RICHARD DREYFUß („Der weiße Hai“; „Der Untermieter“; „Mr. Holland´s Opus“), DARYL HANNAH („Splash – Jungfrau am Haken“; „Kill Bill“, als Gegenspielerin von Uma Thurman), KRIS KRISTOFFERSON („Convoy“; „Pat Garret jagt Billy the Kid“) sowie Tim Roth, Maria Bello, Michael Murphy, Thora Birch und Billy Zane.
Sie alle waren bereit, ähnlich wie die Protagonisten einst bei Robert Altman oder heute bei Woody Allen, für den gewerkschaftlich vorgeschriebenen Mindestlohn bei/für John Sayles mitzuspielen.
John Sayles: Jahrgang 1950; Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Schauspieler. Wurde mit einigen der bekanntesten Musik-Videos bekannt, z.B. für BRUCE SPRINGSTEEN („Born in the U.S.A.; „I´m on Fire“). Arbeitet viel als Autor für „normale“ Genre-Filme („Piranhas“; „Der Horror-Alligator“; Asphalt Kid“), um mit dem dabei verdienten Geld SEINE politischen Independent-Filme wie „Lianna“ (1980), „City Of Hope – Stadt der Hoffnung“ (1991), „Passion Fish“ (1992), „Lone Star“ (1996) machen zu können.
Hier, in seinem letzten Streich, zielt er DIREKT auf die „undemokratische“ Politik eines George W. Bush. Erzählt von dem Sohn eines alteingesessenen, „ehrwürdigen“ Senators, der sich in Colorado daranmacht, Gouverneur zu werden. Dabei aber ziehen Andere „die Strippen“ im Hintergrund; denn der reichlich blasse, um nicht zu sagen ziemlich unbeholfen- behäbig-doofe Dickie Pilager ist nur eine Marionette im korrupten Spiel der Reichen, Mächtigen, Profit-Haie, die nur ihre eigenen gierigen Interessen im Sinn haben.
„Silver City“ ist ein Film, in dem/bei dem es von Anfang an „übel stinkt“. Der dieses „Eine-Hand-wäscht-die andere-Prinzip“ vorführt und nach dem Motto verfährt: „Wenn du das Spiel nicht gewinnen kannst, musst du die Regeln ändern“. Jeder hält gerne die Hände auf, spielt eigen-ertragreich mit, lässt die Umwelt buchstäblich wie wortwörtlich alt-aussehen/verfaulen (= es geht um üble bauliche Schmutz-Eingriffe in Natur/Umwelt/Gesundheit). Es geht um die hochprofitable Nutzung /Ausbeutung von Ressourcen, um Mauscheleien, um menschliche Ausbeutung, um einen „gerechtfertigten Mord“, um fundamentalistisches Religions-Gebaren, um die Zerstörung von grundsätzlichen amerikanischen Lebens-Werten („Das Volk muss man bei den Hörnern packen und dorthin ziehen, wo´s gut ist“). Während ein kleiner Moralist von Ermittler um ein wenig „Anstand“ bemüht ist. Es wird viel geredet, um die dunkle Seele von Amerika zu erklären.
John Sayles über seine „spezielle/besondere Film-Arbeit“: „Um zu wissen, was in unserem Land vorgeht, müssen wir Detektive sein“. Ein mutiger, außergewöhnlicher, bemerkenswerter, aufklärerischer, böser, „detektivischer“ Politfilm.
Anbieter: „Epix Media AG“ in Berlin.