“Er versucht etwas Neues. Er hat Mut. Er geht auf Dinge ein, die die Leute in seiner Musik vielleicht auf Anhieb nicht mögen. Mir ist nicht mal klar, ob ihm überhaupt bewusst ist, was beispielsweise harmonisch so abläuft. Aber was er macht, interessiert mich derzeit weit mehr als irgendeine andere Musik“. Sagt Randy Newman über ihn: Prince.
„SIGN ‚O‘ THE TIMES“ von und mit Prince (USA 1987; 85 Minuten; Start D: 17.03.1988); und ist der dritte Film von ihm. Es ist ein Konzertfilm, in dem außer dem Maestro Sheila E., Sheena Easton und Cat mitwirken sowie seine Band. Ein ‘Familienfilm‘ sozusagen, aber was für einer. Prince hat nach seinem Desaster mit “Under the Cherry Moon“ nicht lange geschmollt und gefackelt und sich wieder voll auf das konzentriert, was er am besten kann: Eine gute Show auf- und abziehen.
Der bei Konzerten in Antwerpen und Rotterdam aufgenommene Film mit seinen 14 Songs enthält zusätzliche Sequenzen aus den eigenen Studios in Minneapolis und erzählt quasi die Inhalte seiner Songs. Er wandert von einer Meditation über die Trostlosigkeit einer Welt, in der Katastrophen und soziales Elend herrschen, zu neo-psychodelischer Fantasy. Die Texte feiern einerseits das Vergnügen am puren Sex und zeigen andererseits die manchmal angenehmen, manchmal verheerenden emotionalen Konsequenzen von langjährigen Beziehungen. Prince offenbart sich als Sänger, der sowohl das unschuldige Vergnügen wie auch dauerhafte Beziehungen liebt. Und immer dabei musikalische Blicke und Verweise auf die anderen, die dunklen Seiten des Lebens.
„Sign ‚o‘ the Times“ jedenfalls ist einer der überzeugendsten, einer der aufregendsten Konzertfilme der Leinwandgeschichte. Seine Bilder, seine Musikalität, sein ‘Stoff‘ ist exotisch, sinnlich und in höchstem Maße unterhaltsam. Auch wenn man kein unbedingter Fan von Prince ist. Der Besuch im sollte daher Pflicht sein (= 5 PÖNIs).