SHINE A LIGHT

PÖNIs: (5/5)

„SHINE A LIGHT“ von Martin Scorsese (USA 2007; K: Robert Richardson; M: The Rolling Stones; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.04.2008); war der Berlinale-Eröffnungsfilm in diesem Jahr. Zusammen sind sie 319 Jahre alt: Der „Oscar“-Preisträger MARTIN SCORSESE (65/“Departed – Unter Feinden“; s. Kino-KRITIK), der sich mit Klassikern wie „Hexenkessel“ (1973), „Taxi Driver“ (1976), „Wie ein wilder Stier“ (1980), „Die Farbe des Geldes“ (1986), „GoodFellas“ (1990; s. Kino-KRITIK), „Casino“ (1995) und „Aviator“ (2004) zu einem der besten und einflussreichsten Regisseure des späten 20. Jahrhunderts empor-gearbeitet hat, und die seit 1962 existierende Rock-Band THE ROLLING STONES, als da wären – MICK JAGGER (64), KEITH RICHARDS (64), RON WOOD (60), CHARLIE WATTS (66).

Im Herbst 2006 hat Scorsese zwei Stones-Konzerte im New Yorker „Beacon Theatre“ mit 16 der besten Kameraleute überhaupt eingefangen. Herausgekommen ist d e r definitive Konzert-Film; herausgekommen ist ein Film über die SCHÄRFSTE Oldie-Rock-Band der Welt (Motto: die Pflegefall-Generation mit Gitarre anstatt Rollator!); herausgekommen ist ein phantastischer Blick auf bzw. in die SEELE des Rock ‘n‘ Rolls. Losgelöst vom „Siegen-/Überzeugen-Müssen“, von all den blöden wie ertragreichen Business-Allüren, können die Stones die Bühne als IHREN PRIVAT-KOSMOS betrachten, um dort mit Genuss loszulassen/abzuheben/loszuhotten.

Dabei kommt man ebenSO porentief-NAH an die Urgesteine des Rock heran wie es vor Ort, bei einem Live-Konzert, nie möglich wäre. ERLEBT ihre Songs, sieht ihre Bewegungen, ihre Reaktionen, ihre Poker-Faces so dicht, spannend, pointiert wie noch nie. Dazu: klasse Gast-Auftritte von Jack White von den „White Stripes“, Christina Aguilera und der Blues-Legende BUDDY GUY. „Shine A Light“, zwischendurch-gewürzt mit süffisanten Interview-Fetzen von anno dunnemals („Wie lange wollen Sie das eigentlich noch machen?“/1964; „Können Sie sich vorstellen, auch noch mit 60 Musik zu machen?“) sowie mit heutigen Aussagen, ist ein filmischer wie musikalischer Show-/Entertainment-Meilenstein und strahlt Spiel-Spaß-Spannung-Show-Staunen-Stimmung, Charisma + Lust, also EMOTIONEN-PUR auf allerhöchstem Niveau aus. Die Bunte-Bühne-KINO als Klasse-Power-Fieber-Melder in Sachen Rock ‘n‘ Roll bzw.: ein wunderbares wie stimmungsvolles wie höchst-vergnügliches Dokument über d i e Populärkultur überhaupt.

Mit einer hübschen Schluss-Pointe: Die Schlacht ist geschlagen, die Show vorüber, die Helden sind merklich müde, man dackelt in Richtung Ausgang, darunter auch Keith Richards. Ein Männeken steht herum, Keith spricht ihn ruhig an: „Können Sie mir mal bitte in den Mantel helfen?“ Köstlich. (= 5 PÖNIs).

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