SCHWEDISCH FÜR FORTGESCHRITTENE

SCHWEDISCH FÜR FORTGESCHRITTENE“ von Colin Nutley (B+R; Schweden 2006; 101 Minuten; Start D: 05.07.2007); einem Engländer vom Jahrgang ´44, der seit vielen Jahren in Schweden lebt und arbeitet. Filme von ihm wie u.a. „Fanny´s Farm“ (1992), „Der letzte Tanz“ (1993), „Das Glück kommt morgen“ (1998) – allesamt Schwedens Beiträge für die Auslands-„Oscar“-Nominierungen – sowie „Gossip“ (2000) kamen auch zu uns, entweder in die Kinos oder ins Fernsehen. In „Schwedisch für Fortgeschrittene“ (Originaltitel: „Heartbreak Hotel“) „kümmert“ sich Nutley um Frauen „über 40“: Elisabeth, die gerade geschiedene temperamentvoll-selbstbewusste Frauenärztin; Gudrun, die Politesse + schüchterne Witwe, die sich täglich die gut gemeinten „Beschimpfungen“ ihrer erwachsenen Tochter anhören lassen muss, doch endlich wieder „ins Leben“ zurückzukehren.

Beide Frauen können sich erst gar nicht ausstehen, kommen sich dann aber zufällig näher, finden sich sympathisch und „hecken“ fortan viel gemeinsam aus. Dabei geht es natürlich um die Frage, was Frauen IN DIESEM ALTER überhaupt noch „anstellen dürfen“ und vor allem – was angeblich NICHT??? Man streunt „um die Häuser“, fühlt sich frei und (buchstäblich) tatendurstig, versucht sich (wieder) im erotischen Nahkampf und entdeckt, dass Männer eigentlich nicht mehr unbedingt das Maß aller Gefühls-/Seelen-/Lebens-Dinge sind. So was wie „Sex in the City“ auf Schwedisch; es geht um charmant-überdrehte, lebensfrohe Ladies, von denen der Autoren-Regisseur behauptet: „Eine 50jährige Frau ist viel interessanter als eine 20jährige“. Kein Wunder, dass er dies sagt, hat er doch die Hauptrolle der aktiven Elisabeth/Lisa mit seiner attraktiven Ehefrau HELENA BERGSTRÖM besetzt. Die, ganz Vollblut-Mimin, gibt dann auch ihrem Ego kräftig Zucker und legt feuer-frech los. Prima ergänzt von MARIA LUNDQUIST als sich neu entdeckende Gudrun.

Allerdings: Diese Frauenpower kommt des Öfteren auch „ins Stottern“; so sind die Wandlungen wie die Launen der „späten Girlies“ nicht immer verständlich und nachvollziehbar. Während ihre Ex-Männer drum herum allzu statisch, blass und ein bisschen zu Klischee-doof herumwuseln. Nimmt man aber nicht gerade „Thelma & Louise“ als Maßstab, kann die Show hier durchaus als selbstironischer, charismatischer Jux- und Tollerei-Frauen-Emanzipations-Dampf atmosphärisch-unterhaltsam durchstarten/durchgehen (= 3 PÖNIs).

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