PÖNIs: (4,5/5)
Die Geschichte von “Die Schöne und das Biest“ ist uralt, ihr zentrales Thema wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach variiert und lässt sich bis zur griechischen Mythologie zurückverfolgen. 1550 schrieb der italienische Erzähler Giovanni Straparola eine erste Fassung auf, die der heutigen schon sehr ähnelt. Das Märchen selbst wurde während des 18. Jahrhunderts durch zwei französische Autorinnen bekannt und berühmt. 1946 schuf der französische Regisseur und Autor Jean Cocteau mit “La Belle et la Bête“ d i e klassische Spielfilmversion. Unter den Titeln “Es war einmal“ und “Die Schöne und das Biest“ lief der Film auch bei uns oft im Kino und im Fernsehen. Jean Marais spielte damals die Hauptrolle. Andere Filminterpretationen folgten. Und 1987 erschien eine amerikanische TV-Serie unter dem Titel “Die Schöne und das Biest“, die das Thema aktualisierte und in New York spielen ließ. Die Rahmenhandlung des Disney-Trickfilms:
„DIE SCHÖNE UND DAS BIEST“ von Gary Trousdale und Kirk Wise (USA 1991; B: Linda Woolverton, Roger Allers, Kelly Asbury; M: Alan Menken; 84 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.11.1992) ist im Frankreich des 18. Jahrhunderts angesiedelt. Ein junger, hübscher Prinz war sehr eingebildet und arrogant und wurde deshalb von einer Hexe in ein grässliches Monster verwandelt. Aus seinem schönen Schloss wurde eine düstere, dunkle Burg. Erst die Liebe eines Mädchens zu ihm kann alle und alles von dem bösen Fluch befreien. Die schöne Belle aus dem nahen Dorf gerät eines Tages zufällig in das verwunschene Schloss. Sie sucht in der Gegend ihren verschwundenen Vater, doch…
Wer aber jetzt Schlimmes erwartet, ist selber schuld und kennt noch nicht die zauberhafte Dramaturgie dieses feinen Märchens. Obwohl ein dummer, eitler Muskelprotz und Raufbold namens Gaston immer wieder als primitiver Störenfried auftaucht, findet Beile doch zahlreiche “Sympathisanten“: Frau Teekanne etwa mit Söhnchen Tassilo oder auch: Einen charmanten Kerzenleuchter namens Lumière, die genervte Kaminuhr, die nette Frau Kommode oder das Geschirr-Ballett oder … oder … oder: Die Disney-Zeichenkünstler übertreffen sich wieder einmal selbst in Sachen Spaß, Phantasie und Musikalität.
Nach “Schneewitchen“/1937, “Aschenputtel“/1950, “Dornröschen“/1959 und “Arielle – Die Meerjungfrau“/1989 (s. Kino-KRITIK) ist “Die Schöne und das Biest“ die 5. Disney-Zeichentrickadaption eines klassischen Märchens. Und: Sie ist eine der gelungensten, weil nunmehr die originellen Ideen und die tollen Figuren mit den faszinierenden Mitteln und Möglichkeiten der Computer-Animation, der Computer-Zeichnung, entworfen und “hergestellt“ werden konnten. Kein Wunder, dass der Märchen-Zauber neue, prächtige Dimensionen erreicht.
Fazit: Disney vom Feinsten und Schönsten: “Die Schöne und das Biest“ ist ein großes Vergnügen für alle Kinder zwischen 4 und 100 Jahren (= 4 ½ PÖNIs).