„SABOTAGE“ von David Ayer (Co-B + R; USA 2012/2013; Co-B: Skip Woods; K: Bruce McCleery; M: David Sardy; 109 Minuten; Start D: 10.04.2014); diese Selbstverständlichkeit, mit der inzwischen in bei uns ständig laufenden US-TV-Serien tagtäglich „Gewalt“ praktiziert wird, ist erschreckend. Beängstigend. Wie dort „Böse“ dargestellt und schon zur kinderfreundlichsten Sendezeit rechtmäßig „umgenietet“ werden, ist ein gedankliches Übelspiel. Ganz „normal“ flitzen dort lässige, schmucke, bewaffnete Polizisten durch die Szenerie, um die Welt von Schurken zu „befreien“. Indem diese kurzerhand wie treffsicher liquidiert werden. Wobei „Schießen“ zur „Vernunft“ erklärt wird, als alleroberstes freiheitliches Rechtsstaatsgebot „amtlich“ ausgerufen ist. Wie im zynischen US-Kino auch. Wo jetzt ein dreckiger Film zeigt, was alles möglich ist, wenn „Übel“ schnell und treffsicher dezimiert werden soll. In der Hauptrolle – der ehemalige (38.) Gouverneur von Kalifornien und frühere Film-„Conan der Barbar“: ARNOLD SCHWARZENEGGER.
Der heute 66jährige Muskelprotz von einst ist seit Januar 2011 polit-„frei“ und filmisch bemüht, wieder in sein bekanntes Genre-Standard-Fahrwasser einzutauchen. Nach „The Last Stand“ und „Escape Plan“ nun also in diesem Brutalo-Mist. Arnold mimt John „Breacher“ Wharton, den altgedienten Chef einer speziellen Polizei-Drogeneinheit. Die spezialisiert ist auf das Hochnehmen und „Fertigmachen“ ganzer Kartelle. Seit seine Familie entführt, gefoltert und getötet wurde, lebt er nur noch für diesen Job. Dabei besteht sein Team selber aus völlig durchgeknallten Typen. Mit Namen und Aussehen wie „Monster“ (SAM WORTHINGTON), „Sugar“ (TERENCE HOWARD) oder „Grinder“ (JOE MANGANIELLO). Die Frauenquote wird durch eine „Lizzy“ (MIREILLE ENOS) erfüllt. Bei einer neuerlichen hysterischen Schießerei-Aktion „verschwinden“ plötzlich zehn Millionen Dollar. DIE hatte man eigentlich „für sich“ vorgesehen. Als „Bonus-Belohnung“ für den harten Job. Das Team gerät nicht nur unter „heimischen“ Generalverdacht, sondern wird jetzt auch dezimiert. Nehmen die Drogenbosse Rache? Oder gibt es unter ihnen Falschspieler? Die auf den eigenen „Ertrag“ setzen? Schließlich gibt Arnie, pardon John, alles.
Eigentlich eine spannende Rache-Story. Doch sie wird durch – natürlich – immense Logiklöcher, eine permanente widerliche (und keineswegs komische) originale Fuck-Sprache strapaziert (an die mindestens gefühlte 1000mal im sprachlichen Angebot), zudem sorgen Blut- und Gewaltdetails, süffisant eingebundene Gedärme- und Fleischfetzen-Motive, für unappetitliche Ekel-Exzesse. Co-Drehbuch-Autor und Regisseur DAVID AYER (45) hat mit Filmen wie „Training Day“ (2001/Drehbuch) und zuletzt „End Of Watch“ (2012/B+R) für harte wie differenzierte Kinospannung gesorgt. Hier vergaloppiert er sich total. Driftet in primitive Unterhaltung ab, zeigt genüsslich verbale wie handfeste „Scheiße am Kochen“. Unerhört blöd, gemein, zermürbend primitiv. Und dämlich. Frei nach dem abstoßenden filmischen Ami-Lieblingsvorzeige-Krimi-Motto: Erst abknallen, dann fragen. Als ganz normales Handlungsspaßmuster.
„Sabotage“ ist ein Drecks-Movie mit extrem viel mieser Außen- und Weiterwirkung (= 0 PÖNIs).