SAAT DES TODES

Für meine erste DVD-Empfehlung 2008 habe ich einen neuen FRANZÖSISCHEN Film ausgesucht. Auch DER war, wie so viele neue gute Filme, hierzulande vorher weder auf der Leinwand noch im Fernsehen zu sehen. Hat also „per Scheibe“ jetzt seine deutsche Erstveröffentlichung. Titel:

SAAT DES TODES“ von Régis Wargnier (Fr 2007; 116 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 06.12.2007); der auch als Drehbuch-Autor, Schauspieler und Produzent arbeitet.

Régis Wargnier ist auch bei uns durch Filme wie „Die Frau meines Lebens“ (1986/“César“ für das „Beste Erstlingswerk“), „Das Schloß gehört mir“ (1989), „Eine französische Frau“ (1995) oder „Est-Quest – Eine Liebe in Rußland“ (1999/“Oscar“-Nominierung für den „besten fremdsprachigen Film“). Sein Historien-Epos „INDOCHINE“, mit Catherine Deneuve und Vincent Perez in den Hauptrollen, wurde von der internationalen Kritik als französisches Pendant zu Victor Flemings „Vom Winde verweht“ (1939) bezeichnet und gewann 1993 den „OSCAR“ als „Bester fremdsprachiger Film“ sowie 5 „Césars“. Mit seinem ersten englischsprachigen Film „Man To Man“, mit Joseph Fiennes und Kristin Scott Thomas in den ersten Rollen, eröffnete Wargnier 1995 die Filmfestspiele von Berlin, sein Film aber war sowohl künstlerisch wie kommerziell ein totaler Flop.

Mit „SAAT DES TODES“ adaptierte Wargnier den 2001 bei uns unter dem Titel „Flieh weit und schnell“ herausgekommenen Kriminalroman der Schriftstellerin FRED VARGAS (Pseudonym/mit bürgerlichem Namen: Frédérique Audoin-Rouzeau). Dabei im Mittelpunkt: Kommissar (Jean-Baptiste) ADAMSBERG. Ein Melancholiker um die Mitte-Vierzig, dem systematisches Denken zuwider ist, der aber mit einer „begnadeten Intuition“ ausgestattet ist: der Fähigkeit, „Dinge BESONDERS zu spüren/zu empfinden“, aus scheinbar belanglosen Einzelheiten weitreichende Zusammenhänge herzustellen. Verbrechen bzw. deren Grausamkeiten an Dingen, Vorgängen und Menschen „zu erriechen“.

„SAAT DES TODES“ spielt im heutigen Paris. Dort tauchen verstärkt MYSTERIÖSE SYMBOLE an Wohnungstüren auf. Was anfangs noch wie „Graffiti-Scherze“ ausschaut oder als „Aktions-Kunst“ vermutet wird, entpuppt sich alsbald als WARNUNG. Was Adamsberg, der gerade die Trennung von seiner Lebensgefährtin schwer verkraftet und emotional „angeschlagen“ wirkt, von Anfang an ahnte. Als die ersten Toten auftauchen, scheint sich zu bestätigen: Die PEST ist nach Paris zurückgekehrt. Und: Sie scheint sich auszubreiten, besser – sie wird von Irgendjemand mutwillig „verbreitet“. Der Alarm bei den Behörden ist groß, in der Bevölkerung herrscht aufkommende Panik. Das Team um Adamsberg aber kommt nicht voran. Seine sprichwörtliche Intuition scheint den Erfolgs-SCHNÜFFLER verlassen zu haben. Seine Ermittlungen „drehen sich im Kreis“.

Ein spannender, zudem aber auch SEHR atmosphärischer PARIS-Thriller. Mit einem aufregenden Thema: Was wäre wenn…eine KLASSISCHE (Mittelalter-)Seuche plötzlich die Heute-Zeit und eine europäische Großstadt wie Paris „erreichen“ würde? Warum? Wo? Wie? Wieso? Und WIE dagegen erfolgreich angehen? Wargnier entwickelt ebenso besonnene wie aufregende Motive und Spuren. Der Film ist dicht, packend, ständig „neugierig-interessierend“ entwickelt/erzählt. Ein RICHTIG-guter Wohlfühl-Krimi, bei dem man/in dem man „dranbleibt“. Auch wegen der überzeugenden Schauspieler: JOSÉ GARCIA gibt dem in emotionale Bedrängnis geratenen Spürhund Adamsberg Profil und Prima-Charisma. Unaufdringlich wie sympathisch-herb. An seiner Seite u.a. der belgisch-stämmige Klasse-Akteur LUCAS BELVAUX („Merry Christmas“) sowie – in seiner letzten Rolle – der GROßE MICHEL SERRAULT (starb am 29. Juli 2007) als undurchsichtiger Ratgeber. „Saat des Todes“ ist ein vorzüglich unterhaltendes Spannungs-Movie.

Anbieter: „Sony Pictures Home Entertainment“

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