DER RUHM MEINES VATERS

Menschen. Natur. Heimat. Wenn es darum geht, mit solchen Begriffen poesievoll, atmosphärisch, also locker-unterhaltsam umzugehen, dann kommt nur der französische Film in Frage. Und: MARCEL PAGNOL. Er ist d e r französische Romancier. Nach “Jean Florette“ und “Manons Rache“, die vor einigen Jahren für Interesse sorgten, kommt nun „DER RUHM MEINES VATERS“ von Yves Robert (B+R; Fr 1990; 105 Minuten; Start D: 04.07.1991) in die Kinos. Die Fortsetzung, “Das Schloß meiner Mutter“, kommt am 22. August in die Kinos. Der Regisseur ist auch bei uns durch Filme wie “Der Krieg der Knöpfe“, “Alexander, der Lebenskünstler“ und vor allem “Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ populär geworden.

Seine neuen Filme sind weder spektakulär noch getrickst noch sehr laut. Es geht vielmehr um Anekdoten aus einer Zeit, als es noch kein Radio und Kino gab, als die Omnibusse noch von Pferden gezogen wurden. Es geht um das aufregende Leben im französischen Süden aus der Sicht eines klugen Kindes. Es ist die Zeit um die Jahrhundertwende, als der kleine Marcel Pagnol mit Familie und Anhang die Stadt verlässt, um in der Provinz die Ferien zu verbringen. Dort erwartet ihn das Wunder unberührter, schöner Natur. Ein Wunder, das Marcel Magnol nie mehr vergessen sollte und das später die Grundlage für sein Buch “Eine Kindheit in der Provence“ bildete.

Der Film bringt das adäquat herüber. Mit feinem Humor, ironischen Charakterstudien, sympathischen Episoden. Man kann sich reinfallen lassen, kann eintauchen in ein charmantes, turbulentes Werk von Dichtung und Gefühl, “Der Ruhm meines Vaters“ ist wie Champagner für die Seele (= 4 PÖNIs).

 

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