Roger And Me Kritik

Was macht nicht nur im Kino am meisten Spaß? Ganz klar: Wenn der kleine David dem großen Goliath kräftig eins auswischt. Von solch einem tragikomischen Duell erzählt der hervorragende amerikanische Dokumentarfilm „ROGER AND ME“ von Michael Moore (B+R; USA 1989; 91 Minuten; Start D: 19.04.1990).

Der ist Journalist und stammt aus Flint im US-Bundesstaat Michigan, wo General Motors das Autowerk zumachte, um in Mexiko billiger zu produzieren. 30.000 Arbeiter wurden entlassen, die Region verkam mehr und mehr. Moore fühlte und sah, wie die Leute verschaukelt wurden und beschloss, Roger Smith, den Boss der Firma, anzusprechen und nach Flint zu bringen. So entstand das Projekt “Roger And Me“. Doch Roger ist nicht zu treffen. Wo immer auch Moore mit seiner unauffälligen, aber eindringlichen Kamera versucht, an diesen ‘Goliath‘ heranzukommen… es ist vergebens. Dennoch ist “Roger And Me“ ein wahnsinnig guter Film geworden. Michael Moore montiert ironisch und frech, hintergründig und sehr gemein die allgemeinen Facts zusammen. Wie alles zusammenhängt: Arbeit, Lohn, Brot, Zuhause, Geschäftemachen und Geschäftemacherei, der Kapitalismus von vorne, innen und hinten. Armut, Kriminalität, die Entwürdigung von Menschen im doch freihesten Land der Welt.

“Roger And Me“ ist ein brillantes Lehrstück von Dokumentarfilm und so spannend, als hätten sich Charlie Chaplin, Mark Twain und Woody Allen verbrüdert. Wenn Sie mal was ganz Scharfes und Intelligentes sehen und hören wollen, dann gehen Sie in “Roger And Me“ von Michael Moore (= 5 PÖNIs).

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