THE DA VINCI CODE – SAKRILEG

THE DA VINCI CODE – SAKRILEG“ von Ron Howard (USA 2005; B: Akiva Goldsman; nach dem gleichn. Roman von Dan Brown/2003; K: Salvatore Totino; M: Hans Zimmer; 149 Minuten; Start D: 19.05.2006), erst gab es den Dan Brown-Roman „Illuminati“/2000, danach wurde sein Buch „The Da Vinci Code – Sakrileg“/2003 ebenfalls zum Roman-Bestseller. Fürs Kino war man „umgekehrt“ erfolgreich tätig: Erst „The Da Vinci Code – Sakrileg“ (also = Vergehen gegen Heiliges), dann erst folgte 2009 „Illuminati“ auf der Leinwand.

Spitzen-Macher an der Herstellungsfront: Regisseur RON HOWARD, „Oscar“-Preisträger (“ A Beautiful Mind“) und Spielleiter von Hits wie „Apollo 13“ und dem Boxer-Movie „Das Comeback“, sowie Drehbuch-Autor und ebenfalls „Oscar“-Preisträger AKIVA GOLDSMAN („A Beautiful Mind“; zudem Autor für Erfolgsfilme wie „Das Comeback“, „Der Klient“ und „Batman-Forever“). Spitzen-Leute vor der Kamera: Der zweifache „Oscar“-Star TOM HANKS, die „fabelhafte (Amelie)“ AUDREY TAUTOU sowie „daneben“ IAN McKELLEN, PAUL BETTANY, JEAN RENO, ALFRED MOLINA und „unser“ JÜRGEN PROCHNOW.

Mörderisches Thriller-Thema: Religion. Einmal „anders“ interpretiert. Die böse Seite wird durch die dogmatische wie korrupte katholische Kirche vertreten. Sie habe Jesus zu Gottes Sohn „gemacht“. Also erklärt, um die eigene Macht und Herrschaft zu festigen. Zu erhalten. „Eine der größten Verschleierungsaktionen in der Geschichte der Menschheit“ (Dan Brown). Ihre verbrecherischen Helfershelfer: Die Gruppe „OPUS DEI“.

Die gute Seite ist durch die aufklärerische Geheimorganisation „ORDENS DER BRUDERSCHAFT VON SION“ vertreten, deren prominentester Mitstreiter LEONARDO DA VINCI gewesen sein soll. Diese behauptet, Jesus sei ein „ganz normaler Mensch“ gewesen, der mit Maria Magdalena sogar Kinder gezeugt habe, deren Nachkommen heute noch leben! Wofür sie natürlich heftig angefeindet und verfolgt werden.

Robert Langdon (Tom Hanks), amerikanischer Kunst-Historiker, Symbologe der Harvard-Universität, befindet sich in Paris, um einen Vortrag zu halten und sein neues Buch vorzustellen, als er unfreiwillig in eine alttestamentarische Schnitzeljagd getrieben wird. Plötzlich Opus Dei-Fieslinge an der Backe hat, die es auf ihn und seine Begleiterin, die Polizei-Kryptografin Sophie Neveu (Audrey Tautou), abgesehen haben. Sophie, eine historische Spurenleserin von Format, ist die Enkelin des Museums-Direktors des Louvre, der eingangs ermordet wurde, woraufhin diese Jagd ihren Anfang nimmt.

„The Da Vinci Code – Sakrileg“ ist atmosphärisch und sehr spannend, vergleichsweise aber „ruhig“ erzählt. Bietet keinen Trick-Rummelplatz, ist kein tönendes Special-Effects-Kino, sondern wird wie ein faszinierendes Kino-Krimi-Buch aufgeblättert. Das Spannende sind hier nicht die agierenden Schauspieler, sondern die „interessanten“ Gedanken, die über die eigenwillige Geschichte verbreitet werden. Mit dem kitzligen Verschwörungs-Thema: Die – katholische – Kirche ist eine finstere Vereinigung. Macht-besessen, jederzeit Gewalt-bereit, sogar gnadenlos-mörderisch, wenn es um die eigenen Interessen, um die ewige Macht, geht. Ähnlich wie „Der Name der Rose“ (nach Umberto Eco) macht die exotische Mixtur aus Historie – Krimi – Suspense die Unterhaltungsstärke des Films aus. Ebenso wie seine toll fotografierten (touristischen) Schauplätze, die ihre emotionale Wirkungen nicht verfehlen: wie französische und britische Kathedralen, die Inneneinsichten vom Louvre, mit den schönen Einblicken und geheimen Interpretationen in den klassischen Gemälde-Bildungsalltag („Mona Lisa“; „Das letzte Abendmahl“).

Robert Langdon, der Ritter der Moderne. „The Da Vinci Code – Sakrileg“, der Film, ist ein vorzügliches skandalöses Gerücht, ist ein packender Thriller um vermeintliche Geheimnisse, die es endlich zu entschlüsseln gilt: Was wäre, wenn Der Heilige Gral existiert? Mitten unter uns? Quasi: gleich nebenan? In Paris?: Eine phantastische Entdeckung. Und töricht, gewiss (= 4 PÖNIs).

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