PÖNIs: (3,5/5)
„RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE“ von Wolfgang Groos (D 2014; B: Martin Gypkens; nach dem gleichn. Roman von Andreas Steinhöfel/2009; K: Stefan Biebl; M: Robert Matt; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 11.06.2015); der unterhaltsame Typen-Charme (à la Erich Kästner) geht in die zweite Kino-Runde. Vor gut einem Jahr tauchten sie erstmals im Familienprogramm unserer Lichtspielhäuser auf: die beiden Berliner Gören Rico und Oskar. In „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ (s. Kino-KRITIK) erlebten der sich selbst als „tiefbegabt“ erklärende 10-jährige Rico und sein zwei Jahre jüngerer „hochbegabter“ Freund Oskar lakonische Krimi-Abenteuer in Kreuzberg. Die gut augen-mundeten. Mit originellen Figuren drum herum. In der Fortführung gilt es auch, einen Kriminalfall zu lösen, diesmal allerdings einen eher privaten, innerfamiliären, vor allem aber dann auch ein „Herzgebreche“ zwischen Ricos Solo-Mutter Tanja (KAROLINE HERFURTH) und dem smarten Polizisten-Nachbarn, Herrn Bühl (RONALD ZEHRFELD), herbeizuführen. Rico kann ihn sich als neuen Papa nämlich gut vorstellen.
Aber, „Manmanman“, wie Rico zu sagen pflegt, sind Erwachsene bisweilen „schwierig“. Und sogar ziemlich böse. Was mit Frau Wandbeck (KATHARINA THALBACH; köstlich) und ihrem etwas schlichten Sohn Boris (MORITZ BLEIBTREU; noch köstlicher … vermag DER sich auf die ulkige Blödian-Schippe zu nehmen) zu tun hat. Weitere urige Mitstreiter im Promi-Typen-Karussell: Ursela Monn, Henry Hübchen sowie Milan Peschel als chaotischer Erfinder.
Rampen-spielerisch aber dominieren natürlich diese beiden sich angenehm ungezwungen und locker gebenden Kerlchen: ANTON PETZOLD (Rico) und Kumpel JURI WINKLER (Oskar). Es macht weiterhin Spaß, ihnen zu begegnen, sie zu begleiten, wenngleich ihre Episoden bisweilen (nachts) am logischen Vergnügungshaken taumeln. Was der unaufdringlichen Moral keinen Abbruch tut: Freunde sind wichtig, Freundschaft das Beste, was man sich antun kann, und Kinder sollten Erwachsenen schon mal „auf die guten Sprünge“ helfen. Wenn DIE es nicht „packen“. Emotional und überhaupt.
Die zwischendurch wieder eingebauten, komisch „argumentierenden“ Cartoons sorgen schließlich schön mit-dafür, dass auch der zweite Kinderfilm dieser Serie stimmungsvoll juxt (= 3 ½ PÖNIs).