RESTRISIKO – ODER DIE ARROGANZ DER MACHT

Ein Reiz-Thema in. diesem Land ist und bleibt WACKERSDORF. Auch ein filmisches, wie vor zwei Jahren die aufsehenerregende, vieldiskutierte Dokumentation “Spaltprozesse“ bewies, haben zwei Filmemacher mit „RESTRISIKO – ODER DIE ARROGANZ DER MACHT“ von Claus Strigel und Bertram Verhaag (B + R; D 1989; 90 Minuten; Start D: 02.1989); eine Art Fortsetzung gedreht. Wieder geht es um Wackersdorf, allerdings diesmal nicht am Bauzaun, sondern im Saal. Über 880.000 Menschen haben schriftlich gegen den Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage Einwendungen erhoben. Das Gesetz schreibt in solch einem Falle ein sogenanntes Anhörungsverfahren vor. Das wird hier nun ausführlich dokumentiert.

Oben auf der Empore sitzen die Vertreter der bayerischen Landesregierung, Herren des TÜVs und Gutachter als Befürworter. Unten argumentieren besorgte Bürger, deren Rechtsvertreter und andere Gutachter gegen den Bau. Dabei werden Irritationen, Wut, Aggressionen und Ohnmacht auf beiden Seiten spürbar. Manchmal kommt es einem vor, als würden hier verschiedene Sprachen gesprochen, so weit gehen Meinungen und Anliegen auseinander. Wieder einmal scheinen sich Industrie-Interessen gegenüber Bürger-Nöten durchzusetzen. Ohnmacht macht sich breit.

Der Film “Restrisiko – oder die Arroganz der Macht“ ist ein historisches Dokument zu einem, wichtigen bundesdeutschen Thema der Achtziger (= 4 PÖNIs).

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