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„RAMBO: LAST BLOOD“ von Adrian Grunberg (USA 2018/2019; B: Matthew Cirulnick, Sylvester Stallone; K: Brendan Galvin; M: Brian Tyler; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.09.2019); so oft wie bei diesem verheerenden Streifen habe ich noch nie andauernd auf die Uhr gesehen. Motto: Wann wird diese erst lange angedeutete = vorbereitete und dann „endlich“ in den letzten 20 Minuten durchgeführte Abschlachterei beendet sein. „Rambo 5“ musste, das war klar, wieder einmal die Gewaltspirale „höher“ stellen, um eine Legitimation fürs heutige KINO zu bekommen. KINO, das Spiegelbild unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Wo „Gewalt“ sich bekanntlich – verbal wie physisch – immens gesteigert hat. In den sozialen Medien ebenso wie auf der Straße. Da muss KINO natürlich „mithalten“, um Profit zu erreichen. Riesigen Profit. Und so wird „Rambo: Last Blood“ als d e r protzige gewalt-pornografische 2019er-Film in die Filmgeschichte eingehen. Bis der nächste (Hollywood-)Versuch startet, dies dann wieder zu überbieten. Heuer aber erst einmal: Ekel, Abscheu, Entsetzen. Totale Langeweile. Grotten-Kacke in Sachen Mord und Mehr-Mord. In welcher Reihenfolge auch immer. Über den „Blood-Spaß“ des traumatisierten Rächers John J. Rambo. Und seines Hackfressen-Interpreten Sylvester Stallone.
Der zuletzt 2008, im vierten Streich, Titel „John Rambo“ (s. Kino-KRITIK; mit Details zu dieser Reihe), in Thailand und Umgebung aufräumte. Nun aber wieder auf einer Farm in Arizona lebt. „Viele Schlachten hat er geschlagen, nun soll endlich Schluss damit sein“ (Pressepapier). Doch natürlich muss er wieder in den Blut-Ring zurück. Der Grund: Die junge Tochter seiner langjährigen Haushälterin ist zwar nicht blond, aber dennoch doof. Sie fährt, trotz aller Einwände und Verbote von ihrer Mutter und Ziehvater Rambo, einfach so nach Mexiko, wo eine falsche Schlange von Freundin ihren Vater aufgespürt hat. DEN will sie fragen, warum er vor Jahren seine Frau, also ihre Mutter, verlassen hat. Natürlich merkt der bescheuerte Nachwuchs nicht, wie er, also sie, reingelegt wird. Als sie es schließlich mitkriegt, ist es zu spät: Gabrielle (YVETTE MONREAL) landet bei einem bestialischen mexikanischen Kartell, das junge Mädchen in Mexiko und den USA als „Fleischware“ betrachtet, sie sich brutal gefügig macht und an bezahlkräftige Freier „verscherbelt“. Rambo legt also los. Erst ungestüm-behämmert, so dass er fast totgeprügelt wird, um dann, ein Rambo erholt sich davon schnell, mit vollem Gewaltsaft alleine loszulegen. Einer gegen eine Armee von totalem Drecksgesindel, das auszulöschen natürlich nur „gerecht“ ist. Am Schluss werden sogar Pfeil und Bogen angewandt, um dann dem noch lebenden Ur-Bösen schließlich eigenhändig das Herz aus dem Leib zu reißen. Amen. Danach nimmt Rambo – etwas angeknockt – im Schaukelstuhl Platz, um über seine weiteren Pläne zu sinnieren.
„Ich mache weiter, wenn der Film erfolgreich ist“ (der heute 73-jährige Sylvester Stallone).
Nach einem Toten im Teil 1, nach 75 Toten in Teil 2 (wo Rambo Kameraden aus Vietnam befreit); nach 115 Toten in Teil 3, der in Afghanistan spielt; nach 254 Toten in Teil vier nun – wieder eine Menge. Man darf sich aber erst eine ganze Film-Stunde Palaver antun („Ich kann nicht die ganze Welt retten“), bevor es „endlich losgeht“. Also ER loslegt. Dann aber gibt’s kein Gewalt-Blut-Halten mehr. Regisseur Adrian Grunberg, bekannt durch den Mel Gibson-Kraftakt „Get The Gringo“ von 2013 (s. Heimkino-KRITIK), sorgt für grauenvollen brutalen Dumpf-Radau, während Musikant Brian Tyler sich brüllend an Richard Wagner-Fanfaren vergreift.
Mist ist Mist, bleibt Mist. Ein übles Mist-Movie (= 0 PÖNIs).