RALPH REICHTS

„RALPH REICHTS“ von Rich Moore (USA 2011/2012; B: Jennifer Lee; Phil Johnston; M: Henry Jackman; 108 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.12.2012); ist das Kino-Trick-Debüt eines TV-Serien-Spezis („Die Simpsons“) und fällt unter die Kategorie – phantastische Idee, aber mangelnde Ausführung.

Randale-Ralph (deutsche Stimme: CHRISTIAN ULMEN; mit nervösem „Flattern“) ist der Bösewicht eines uralten Video-Spiels. Hat heute endgültig die Schnauze voll, immer der böse Depp-Bube zu sein. Will DAS verändern. Inmitten des wirbeligen Videospiel-„Lebenssystems“. Möchte endlich auch mal gemocht werden, „draußen“, von den geldgebenden Kinderchen am Automaten ebenso wie „drinnen“. In seinem Oldie-Dingsbumsspiel. Von den hier Mitwirkenden. Die ihn nämlich, nach Feierabend, am liebsten „meiden“. Und ihn auf seiner Steinhalde ignorieren. Während sie sich feiern. Ralph hat genug. Von dieser automatischen Zweiklassen-Gesellschaft. Und macht sich auf den – verbotenen – Weg. Will sich eine Heldenmedaille verdienen, um damit Anerkennung zu erreichen. Zu bekommen. Hat man ihm versprochen. Wenn du Held… wir Freunde. Also los. Seine Kumpels bei den „anonymen Bösewichtern“ müssen erst mal ohne ihn wöchentlich labern.

Danach wird‘s hysterisch. Ralph düst durch die Hightech-Bit-Szenerie, landet in modernen Spiel-Welten, wie das Racing-Game „Sugar Rush“, trifft auf einige urige „Kollegen/Innen“ wie die taffe maschinenhafte Hüter-Lady „Sergeant Calhoun“ und die Möchtegern-Rennfahrerin Vanellope von Schweetz, mit losem Mundwerk ausgestattet, die eigentlich ein Programmierungsfehler sein soll. Jedenfalls behauptet das der listige King Candy, der sein eigenes fieses Machtspiel treibt/betreibt. Währenddessen nehmen Freund und Feind Verfolgungspositionen ein, man flitzt viel hin und her, kabbelt, duelliert sich, es lärmt allerorten, wird hektisch, unüberschaubar, mit viel zu vielem Nasch- und Beiwerk versehen sowie vielen statischen, anonymen Figuren inbegriffen. Der subversive Charme bleibt auf der „Passt nicht Zusammen“-Strecke. SEHR begrenzte Lach-Anfälle. Bisweilen kleine Schmunzel-Attacken.

Dieser neue 3D-Animations-Jux aus dem Hause von Walt Disney macht auf schrill, moderne Spielzeiten, wirkt dabei eher plump, zeigt sich viel zu hysterisch, verliert das Hauptanliegen um den genervten Dauerverlierer und Melancholiker Ralph viel zu sehr aus den spaßigen Augen, um an anderen „Baustellen“ hektischen wie belanglosen Themen- wie Figuren-Rabatz zu erzeugen. Die Ralph-Show verliert sich in ihrer Beliebigkeit und an viel zu vielen Überreizungen.
Der hübsche, Pixar-hafte Kurzfilm davor (um die Papier-Liebe eines Bald-Paares) jedenfalls besaß mehr Charme und hatte mehr Humor als dieses flippige Automaten-Kauderwelsch mit dem vielen Langeweile-Crash (= 2 PÖNIs).

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