PUSH – FÜR DAS GRUNDRECHT AUF WOHNEN

„PUSH – FÜR DAS GRUNDRECHT AUF WOHNEN“ von Fredrik Gertten (B + R; Schweden 2018/2019; K: Janice D’Avila; M: Florencia Di Concilio; 96 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.06.2019); WIE ist das möglich? WIESO „gibt“ es so etwas? WARUM schreiten die Verantwortlichen, die Politiker, nicht ein und beenden diesen inhumanen, lebensfeindlichen, widerlichen Geld-Macht-Markt-Besitz-Spuk?

In den letzten zehn Jahren hat sich die WOHNEN-Situation für die Menschen extrem verschärft. Nicht nur bei uns, in Deutschland, wo inzwischen sogar die Mut-Wut von Protestierenden in Richtung „Enteignung“ schreit, sondern weltweit. Wie ist so etwas möglich? Geworden? Wie und wo und wodurch entstand dies, dass das definitive Recht des Menschen auf Wohnen so missbraucht, misshandelt und sich so widerrechtlich-unanständig ausdehnen konnte? Dass Menschen vertrieben wurden und werden? Diesen aktuellen Gegenwartsfragen geht der schwedische Filmemacher FREDRIK GERTTEN, Jahrgang 1956, aus Malmö, nach. Begleitet die kanadische Juristin LEILANI FARHA bei ihren Aktivitäten. Leilani Farha ist „amtlich“ als „Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für angemessenes Wohnen“ offiziell unterwegs. Sie sieht sich in Toronto, Uppsala, Seoul, Barcelona, London, New York und auch in Berlin(-Kreuzberg) um. Schaut und fragt, wie die Menschen dort wohnungsmäßig leben beziehungsweise überleben. Was sie erfährt, recherchiert, herausbekommt, ist bestürzend. Alarmierend. Ekelhaft. Marke. Städte werden unbewohnbar. GEMACHT.

In Gesprächen mit der Soziologin Saskia Sassen, dem ehemaligen Chef-Ökonom der Weltbank, Joseph Stiglitz, sowie mit dem italienischen Journalisten und Schriftsteller Roberto Saviano („Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra“) beleuchtet zudem Fredrik Gertten die Hintergründe des Geschehens um die Vertreibung von Mietern dank dem globalen Geldvermehrer = Immobilienboom.

Schon mal was von der „BLACKSTONE GROUP“ vernommen? Dieser an der Börse notierten US-amerikanischen Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in New York City? Diese globale Gier-Krake ist seit geraumer Zeit, genauer: seit nach der Finanzkrise, unterwegs, um sich überall auf der Welt Immobilien anzueignen. Einzuverleiben. Nicht, um Menschen dort angemessen wohnen zu lassen, sondern um mit diesem „Material“ gigantische Gewinne abzuschröpfen. Dabei werden rücksichtslos alle Scheißhausregeln des Kapitalmarktes, des kapitalistischen Systems, in Bewegung gesetzt, um Reichtum bis ins Unermessliche anzuhäufen. Und immer noch mehr MEHR. „Blackstone“ ist asozial, gemein wie gefährlich und darf bis heute mit dem wichtigsten Würde-Fundus der Menschheit global „legal“ handeln: Immobilien. Wohnungen. Mit Menschen-drin oder nicht. Hauptsache: der ewige Profit. Alles andere: egal. Beteiligungsgesellschaften wie „Blackstone“ waren im April 2005 Anlass für eine „Heuschreckendebatte“ in Deutschland. Franz Müntefering (SPD) sprach damals von Finanzinvestoren als „Heuschrecken“. Übrigens – 2015 verdiente Stephen A. Schwarzman als CEO der Blackstone Group 810,6 MILLIONEN Dollar.

Warum ich in diesem Kritik-Moment gerade an JOHN WICK denken muss, vermag ich nicht ganz genau zu sagen (= 4 PÖNIs).

 

 

 

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