DER PRIESTERMORD

DER PRIESTERMORD“ von Agnieszka Holland (Co-B+R; Fr/USA 1988; 117 Minuten; Start D: 09.02.1989).

Der früheren Andrzej-Wajda-Mitarbeiterin ist ein Zwitter-Werk gelungen. Sie erzählt einerseits von der Ermordung des polnischen Priesters Jerzy Popiluszko, ist also hochpolitisch, tut dies aber andererseits in einer aufwendigen, kommerziellen, in Frankreich entstandenen amerikanischen Produktion. Obwohl die Co-Autorin und Regisseurin beteuert, keine Rekonstruktion der historischen Ereignisse gewollt zu haben, deutet und erinnert jeder Meter Film an die schrecklichen Vorkommnisse im Polen des Jahres 1984.

Politik gegen Kommerz. Einerseits der Anspruch, jüngste Vergangenheit anklagend zu beschreiben, andererseits die den Geldgebern, dies möglichst im Rahmen einer zu tun. In der Christopher Lambert und Ed Harris die großen Gegenspieler sind. Ein Zwitter-Film.

Atmosphärisch, opulent-aufwendig und bilderreich, choreographisch in der brutalen Entwicklung, doch seltsam oberflächlich. Man spürt nichts von der Sensibilität, der wirklichen Bedeutung, der Film wirkt zu sehr “gemacht“, gestellt und ist darüber hinaus mit Christopher Lambert als Priester mehr als unglücklich besetzt. Anspruch und Kommerz vertragen sich kaum.

„Der Priestermond“ ist ein ambitionierter Kunst- und Unterhaltungs-Fehlgriff (= 1 PÖNI).

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